Anfang des vergangenen Jahrhunderts war die Wahl dieser Blume zum militärischen Abzeichen verschiedener Alpenkorps ideologisches Täuschungsmanöver – nationale Intention hinter unpolitischem Bekenntnis zur neutralen Natur der Alpenregion. Missbrauch in Schützengräben und Banner renitenter Edelweißpiraten. Auch wenn die Unschuld aus den Bergen nicht alleine damit stand – teilen doch Schönheiten wie Rose und Lilie als Namensgeberinnen für Kriege ein ähnliches Los – geht das Schicksal des Edelweiß darüber hinaus. Aufgekitscht und vulgarisiert verkommt es bis heute auf Käseschachteln, in Souvenirläden, Heimatfilmen, Prospekten von Reiseveranstaltern und auf inzwischen allgegenwärtigen Oktoberfesten.
Wieder setzen die Künstlerinnen und Künstler von zettzwo der Fantasie und der Freude am visuellen Fabulieren so wenig Grenzen wie der Verachtung des Trivialen und verhelfen dem immerhin als schützenswert anerkannten Edelweiß zur überfälligen Rehabilitation.
Ausstellung vom 9. Februar bis 3. März 2018
zettzwo Produzentengalerie, Zunftstraße 2, Durlach
Öffnungszeiten: freitags 18-20 Uhr, samstags 10-14 Uhr
Vernissage: Freitag, 9. Februar 2018, 19 Uhr