Wenn etwas verdreht ist, sind es meistens Körperteile oder Tatsachen. Ersteres tut dem Betroffenen weh und verlangt nach einem Arzt. Letzteres kann ebenfalls unangenehm sein, betrifft gleich mehrere Personen – bis hin zu ganzen Völkern - und verlangt nach Entwirrung und Klarstellung. Negativ ist die Konnotation auf alle Fälle. Jedoch findet dieser etwas veraltete Ausdruck der verdrehten Tatsache kaum noch Anwendung. Fast ein bisschen Old School. Zu schwach für den Rundumschlag und die deutliche Aussage. Da gibt es heute Drastischeres, global Verständliches, Internationales, das sich medienwirksam benutzen lässt – Alternative Fakten und Fake News nämlich. Oder ist es doch einfach nur das Material, durch dessen Verdrehung der Künstler eine andere, alternative Sicht auf Vertrautes ermöglicht? Das wäre wiederum eine bereichernde Form der verdrehten Tatsache.
Ausstellung vom 9. März bis 7. April 2018
zettzwo Produzentengalerie, Zunftstraße 2, Durlach
Öffnungszeiten: freitags 18-20 Uhr, samstags 10-14 Uhr