Ob Entwicklung der Fallzahlen, Fahrraddiebstähle, Einbrüche, Ladendiebstähle, Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit, Rauschgiftdelikte oder Diebstähle aus Pkw: Die Stadt Karlsruhe hat – nach einigen Nachfragen im Gemeinderat – erstmals einen „Kriminalitätsatlas“ herausgegeben.
Aufgelistet werden dabei die verschiedenen Straftaten – geordnet nach Stadtteilen: Gegenüber dem Vorjahr (2014) gab es eine Steigerung von 8 Prozent (im 5-Jahres-Vergleich um über 16 Prozent) – auf über 30.000 Fälle (ohne Asylrechtsverletzungen). Davon nimmt die Straßenkriminalität einen Anteil von 22,7 Prozent ein! Besonders beliebt bei Ganoven sind in Karlsruhe Diebstahlsdelikte (+37,7 Prozent seit 2011), vor allem dabei Diebstähle an/aus Kraftfahrzeugen (+45,5 Prozent seit 2011). Fahrraddiebstähle sind um 8,8 Prozent in den vergangenen Jahren auf zuletzt 2.185 Fälle angestiegen, einfacher Ladendiebstahl sogar um 49,2 Prozent auf 2.913 erfasste Straftaten. Zugenommen haben auch Rohheitsdelikte wie Raub, räuberische Erpressung oder räuberischer Angriff (+67,9 Prozent zwischen 2011 und 2015), sonstige Raubüberfälle (73,2 Prozent) sowie Handtaschenraub (+23,5 Prozent) und Rauschgiftdelikte nach dem Betäubungsmittelgesetz (+13,4 Prozent). Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung gingen um 5,6 Prozent zurück.
Räumliche Schwerpunkte für kriminelle Handlungen bilden vor allem die Innenstadt: Hier häufen sich die Straftaten, vor allem Fälle der Straßenkriminalität. In der „Liste der Verbrechen“ verzeichnen Innenstadt-West und -Ost im vergangenen Jahr die höchste Anzahl (30 Prozent aller) von Straftaten aller Stadtteile. Weitere Schwerpunkte bildeten 2015 Oststadt, Weststadt, Südweststadt, Mühlburg, Südstadt und Durlach. Zugenommen haben Straftaten auch in Rintheim, Neureut, Oberreut und Oststadt – am Ende der Liste befinden sich unter anderem Palmbach, Stupferich und die Nordweststadt. Die Betroffenheit von Wohnungseinbruchdiebstählen war hingegen in den Stadtteilen am Stadtrand größer als in den innerstädtischen Lagen im Zentrum. In Wohnungen in Durlach und in Grünwinkel wurde 2015 am häufigsten eingebrochen.
Im „Kriminalitätsatlas“ ist übrigens auch gut zu erkennen: Ganoven haben „Vorlieben“: Die Oststadt ist zum Beispiel Hochburg der „Auto-Aufbrecher“, während im Westen der Stadt die Kriminellen Räder lieben.
Infos
Die Ausländerkriminalität (ohne Verstöße gegen das Asylverfahrensgesetz) schwankt je nach Deliktart zwischen 28,6 Prozent und 89,0 Prozent. 2015 lag der Prozentsatz nichtdeutscher Tatverdächtiger an allen Straftaten bei 48,4 Prozent. Hierzu merken die Behörden an, dass einen Großteil der Straftaten Personen verübten, die hier keinen Wohnsitz beziehungsweise nur vorübergehend einen Wohnsitz haben: „Durchreisende Ganoven“.