Zweiter Gestaltungs-Workshop zur Turmbergbahn befasst sich mit Fahrzeugdesign

Intensiv diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des zweiten Gestaltungs-Workshops in der Durlacher Festhalle über Form und Farbe der neuen Turmbergbahn-Fahrzeuge. Foto: Nicolas Lutterbach/KVV

Intensiv diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des zweiten Gestaltungs-Workshops in der Durlacher Festhalle über Form und Farbe der neuen Turmbergbahn-Fahrzeuge. Foto: Nicolas Lutterbach/KVV

Rund oder eckig, Retro-Look oder modern, dezente oder eher kräftige Farben: Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) haben gestern Nachmittag in der Festhalle Durlach den zweiten Gestaltungs-Workshop zur Modernisierung und Verlängerung der Turmbergbahn durchgeführt.

Nachdem es bei der Premiere vor einer Woche um die Verfeinerung der Planungen für die Bahninfrastruktur ging (siehe Artikel zum Thema), lag der Fokus der zweiten Arbeitstagung auf dem Design der zukünftigen Bergbahn-Fahrzeuge.

„Standseilbahnen sind eigentlich fast immer ein Unikat. Form und Design richten sich dabei stets nach den Anforderungen, die die Bahn hinsichtlich Kapazität, Komfort, Barrierefreiheit und anderen Kriterien erfüllen muss“, machte Niklaus Moser vom Seilbahnbauer Garaventa deutlich, als er den Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer als kleine Inspiration für die Arbeitstagung verschiede Fahrzeugkabinen von Seilbahnen aus aller Welt sowie Skizzen-Vorschläge der neuen Turmbergbahn präsentierte, die die Diskussionsgrundlage für den weiteren Nachmittag bildeten. Das schweizerische Unternehmen Garaventa zählt zu den renommiertesten Seilbahnherstellern weltweit und wird die Fahrzeuge für die neue Turmbergbahn liefern.

Fahrzeugdesign und Farbgebung

Nach einer intensiven, dreistündigen Diskussion der Workshop-Teilnehmer – eingeladen waren erneut Vertreter der Fraktionen aus dem Karlsruher Gemeinderat und Durlacher Ortschaftsrat, der Bürgergemeinschaft Durlach und Aue sowie des KVV-Fahrgastbeirates – wurde deutlich, dass bei ästhetischen Fragen die Schönheit wie immer im Auge des Betrachters liegt. So konnte sich das Plenum gestern noch nicht auf das endgültige Fahrzeugdesign verständigen. Konsens herrschte bei den Teilnehmern jedoch darüber, dass zwei Fahrzeugformen in die engere Auswahl für die weiteren Planungen von Garaventa kommen sollen: Eine Fahrgastkabine mit einer eher klassischen Formsprache und Unikat-Charakter und eine in modernem Design. Bei der Farbgebung plädierte die Workshop-Runde dafür, dass auch hier zwei Entwürfe von Garaventa nun detaillierter ausgearbeitet werden: Ein in etwas dezenteren Tönen gehaltenes Fahrzeug sowie eine Variante, die die gelb-roten Farben des Durlacher Wappens bzw. der Flagge Badens aufgreift und so identitätsstiftend wirkt. Möglich seien, so das Plenum, auch farbliche Akzentuierungen an bestimmten Flächen der Karosserie, sofern man sich für eine zurückhaltendere Farbgebung entscheiden sollte. Die Fensterkante soll auf einer Linie verlaufen. „Wir haben auch bei diesem zweiten Workshop wieder viele neue Ideen für die weitere Optimierung der Planungen erhalten. Das bringt uns wieder einige Schritte voran“, bedankte sich VBK-Projektleiter Christian Höglmeier bei den gewählten Vertretern der Bürgerschaft, der Bürgergemeinschaft Durlach und Aue sowie dem KVV-Fahrgastbeirat für den konstruktiven Dialog.

Finale Entscheidung im Herbst

Über die Entwürfe soll dann final im Herbst im Durlacher Ortschaftsrat und dem Karlsruher Gemeinderat beraten werden. Auf das gleiche Vorgehen hatten sich die Workshop-Teilnehmer und die VBK nach dem ersten Gestaltungs-Workshop verständigt, als die weitere Gestaltung der Talstation, des erforderlichen Sicherheitszaunes und der Unterführung für Radfahrer und Fußgänger am Knotenpunkt Bergbahn-/Kastell-/Turmberg-/Posseltstraße auf der Agenda stand. Beim dritten Gestaltungs-Workshop am 27. September geht es dann um die Gestaltung des Fahrgast-Innenraums.

Barrierefreiheit durch Niveauregulierung

Während das technische Grundsystem als Standseilbahn auch nach der Modernisierung und Verlängerung der Bahn bis zur Bundesstraße B3 erhalten bleibt, wird die Optik der Fahrzeuge durch die neuen Anforderungen eine deutliche Veränderung erfahren. Um eine vollständige Barrierefreiheit – sie ist Voraussetzung für eine Förderung des Projekts durch das Land Baden-Württemberg – auch während der Fahrt auf den Karlsruher Hausberg zu gewährleisten, werden die verschiedenen Hangneigungen zwischen zehn Prozent an der flachsten und rund 35 Prozent an der steilsten Stelle über einen Hydraulikzylinder ausgeglichen, so dass sich die Fahrzeugkabine stets in einem waagerechtem Zustand befindet. Die Technik für diese Niveauregulierung und weitere für den Betrieb erforderliche Komponenten sind in Fahrschemel und Chassis unterhalb der Fahrzeugkabine verbaut.

Rund 70 Steh- und Sitzplätze sind in der neuen Turmbergbahn vorgesehen, die mit einer Breite von 2,50 Metern und einer Länge von 9 Metern auch ausreichend Flächen für den Transport von Fahrädern, Kinderwägen oder Rollstühlen bietet. Ende Oktober 2022 erlischt die derzeitige Betriebserlaubnis für die Turmbergbahn. Mit dem Umbau werden dann auch die historischen Fahrzeuge ausgemustert. „Wir können diese nicht weiter nutzen, werden sie aber sicherlich in irgendeiner Art und Weise weiterhin sichtbar halten. Sie sind nach gut 55 Jahren an ihrem Lebensende angekommen und entsprechen nicht mehr den heutigen technischen und gesetzlichen Anforderungen“, machte Höglmeier gleich zu Beginn der Veranstaltung deutlich, bevor sich die Workshop-Teilnehmer daran machten, ein neues Kapitel der Turmbergbahn aufzuschlagen.

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