Wiederaufbau des historischen Dienerbaus vom Tisch

Die drei Pavillions der Schloss-Schule sollen durch einen Neubau ersetzt werden. Foto: cg

Die drei Pavillions der Schloss-Schule sollen durch einen Neubau ersetzt werden. Foto: cg

Der Wiederaufbau des historischen „Dienerbaus“ der Karlsburg als Schulgebäude ist wohl endgültig vom Tisch.

Die Raumaufteilung des Dienerbaus sei für eine moderne Lehranstalt nur bedingt geeignet, stellte Hochbauamtsleiterin Anne Sick unlängst im Durlacher Ortschaftsrat klar. Außerdem sei der europaweit ausgeschriebene Wettbewerb „Neubau und Modernisierung der Schloss-Schule“ schon lange abgeschlossen und das Siegerbüro „Heid + Heid“ habe einen rechtlichen Anspruch auf die Auftragserteilung. Eine Neuauflage des Wettbewerbs sowie die Entschädigung des fränkischen Wettbewerbssiegers würde die Stadtverwaltung nach Sicks Schätzung gleich „mehrere Millionen“ Euro kosten.

Aber auch aus stadthistorischer Sicht hält Sick die Rekonstruktion des Dienerbaus für keine gute Idee. Die Karlsburg sei schließlich im Lauf der Jahrhunderte schon mehrfach verändert worden und schon lange nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form erhalten. So war auch der als „Dienerbau“ bekannte Gebäudeflügel kein Bestandteil der ersten Karlsburg-Planung zwischen 1563 und 1565, sondern wurde erst ein paar Jahre nach der Zerstörung des Schlosses beim großen Brand von Durlach im Jahr 1689 neu errichtet.

Anderer Meinung sind da FDP-Ortschaftsrat Günther Malisius sowie Robin Cordier vom Regionalverband Nordbaden des „Vereins Stadtbild Deutschland“: Malisius hatte die Geschichte erst durch die Präsentation der Dienerbau-Pläne durch den Architekten Eckhard Mackh ins Rollen und mit einen Antrag auch in den Ortschaftsrat gebracht (s. Artikel zum Thema). Dort fand Malisius allerdings nur wenige Unterstützer – CDU und Grüne sprachen sich geschlossen für die Verwirklichung des Wettbewerbssiegers aus.

Cordier hat den Kampf um den Wiederaufbau des Dienerflügels aber noch nicht aufgegeben und macht sich in einem offenen Brief für die Neuausschreibung des Architekturwettbewerbs stark. Als Grund für seine Forderung nennt er die mangelnde Bürgerbeteiligung während des bisherigen Verfahrens. Und bei an einem Neubau ein einer städtebaulich derart sensiblen Stelle inmitten der Durlacher Altstadt müsse die Meinung der Bürger nach Cordiers Ansicht auf jeden Fall eingeholt werden.

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