Neubau des Dienerbaus, des abgerissenen Schloßflügels?
Die beiden Pavillons der Schloss-Schule sollen abgerissen werden. Die Stadtverwaltung ist sich bewusst, dass ein Neubau beim Schloss Karlsburg ein für Durlach ganz bedeutender Standort ist und eine hohe städtebauliche Qualität aufweisen muss. In die Planung hat man bereits viel Geld investiert und 17 Architekturbüros um Vorschläge und Modelle gebeten. Eine Siegerarbeit wurde ausgewählt und soll weiter ausgearbeitet werden.
Von Stadtbild Deutschland, Regionalverband Nordbaden, kommt nun der Vorschlag, den alten Flügel der Karlsburg, den sogenannten Dienerbau, wieder aufzubauen und die Schule und zusätzliche Institutionen darin unterzubringen. Ein Architekt hat entsprechende Pläne ausgearbeitet.
Der Wiederaufbau wäre durchaus sinnvoll. Was wäre Karlsruhe ohne sein Schloss? Dabei hat man nur die alte Fassade wieder aufgebaut, im Innern wurden Museumsräume geschaffen. Ebenso verhält es sich mit dem Gottesauer Schloss: Man hat die alte Fassade um die Musikräume herum wieder hergestellt und 1 Stockwerk zusätzlich gebaut. So könnte auch die Karlsburg mit dem Dienerbau wieder eine große Attraktion für Karlsruhe und Durlach sein.
In einer der ersten Vorbesprechungen wurde die Frage, ob es nicht Sinn machen würde, in historischem Sinne wieder aufzubauen, mit dem Argument verworfen, dass es unvergleichlich viel teurer und deshalb nicht realisierbar wäre. In einem Diskussionsforum wurden nun die beiden gegensätzlichen Pläne vorgestellt. Von den Anwesenden sprachen sich wenige gegen den alten Dienerbau aus, aber alle meinten, der Siegerentwurf passe nicht in das Durlacher Altstadtbild. U.a. führte man aus, dass an dieser Stelle kein Flachdach passend sei und dass die Rückseite der Karlsburg (Westseite) noch nie eine Sichtfassade gewesen sei.
Der Architekt des Dienerbaus erläuterte, dass nicht nur die Schulräume bestens in den Wiederaufbau des Dienerbaus passen, sondern ebenso Räume für Vereine und die Verwaltung. Der Hauptbau der Schloss-Schule bliebe unberührt. Kostenmäßig würden sich Vorteile im Bau und Unterhalt ergeben, man habe dann auch voraussichtlich ein Gebäude für die nächsten 200 Jahre (und nicht nur für ca. 50 Jahre, da die Architekturmode ständig wechsle und ein Neubau höchstens 50 Jahre Bestand habe.)
Bei dieser nun völlig veränderten Faktenlage und dem dringenden Wunsch der Bevölkerung Durlachs nach einem sich in das historische Ambiente einfügenden Bau stellen wir daher folgenden Antrag:
Antrag
Das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft möge beide Variationen im Ortschaftsrat vorstellen und dem Ortschaftsrat erläutern, was die Verfolgung des Siegerentwurfes bzw. die Verfolgung der Idee des Wiederaufbaus des Dienerbaus für die endgültige Entscheidung letztendlich bedeuten würde! Zusätzlich bitten wir, Fachleute des Denkmalamtes einzuladen. Sie sollen erklären, warum der Wiederaufbau des Dienerbaus sich bestens in das Altstadtbild einfügt.
Gez. Günther Malisius; Dr. Angelika Fink-Sontag