Heimattage Baden-Württemberg 2017: Programm im Karlsruher Rathaus vorgestellt

Programmvorstellung (vlnr.): Martin Wacker, Cheforganisator Heimattage 2017, OB Dr. Frank Mentrup, Regierungspräsidentin Nicolette Kressl, Staatsrätin Gisela Erler sowie Kulturamtsleiterin Dr. Susanne Asche. Foto: KEG/Jürgen Rösner

Programmvorstellung (vlnr.): Martin Wacker, Cheforganisator Heimattage 2017, OB Dr. Frank Mentrup, Regierungspräsidentin Nicolette Kressl, Staatsrätin Gisela Erler sowie Kulturamtsleiterin Dr. Susanne Asche. Foto: KEG/Jürgen Rösner

Staatsrätin Gisela Erler: Beschäftigung mit eigener Heimat hat besondere Bedeutung in dieser Zeit.

„Die Frage nach der eigenen Heimat ist die grundlegende Frage unseres alltäglichen Lebens. Aktueller denn je – nicht zuletzt angesichts zunehmender Globalisierung, der neuen Mobilität und vielen Migrationsbewegungen – bildet die Beschäftigung mit dem Begriff Heimat einen hervorragenden Rahmen für die diesjährigen Heimattage Baden-Württemberg in Karlsruhe“, so die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung Gisela Erler am Dienstag (28. März 2017) im Rathaus der Stadt Karlsruhe bei der Programmvorstellung der Heimattage 2017. „Mit einem vielfältigen Programm aus Heimatgeschichte, Tradition, Gegenwart und Zukunftsthemen gestaltet der Gastgeber spannende Heimattage, die ideal zu unserem Land passen.“ Karlsruhe ist die bislang größte Ausrichterstadt der Heimattage.

Baden-Württemberg-Tag und Landesfesttage

Fester Bestandteil dabei sind wieder der Baden-Württemberg-Tag am 6. und 7. Mai und die Landesfesttage vom 8. bis zum 10. September 2017. Der Baden-Württemberg-Tag ist die Leistungsschau des Landes Baden-Württemberg. Vor der einmaligen Kulisse des eindrucksvollen Karlsruher Schlosses erwartet die Besucherinnen und Besucher ein attraktives und vielseitiges Wochenende. Ein traditioneller Höhepunkt ist etwa der „Entdeckermarkt“, auf dem sich Industrie, Handel, Tourismus, Kirchen, Vereine und Verbände präsentieren. Vom 6. bis zum 28. Mai steht dann auch das Karlsruher RiesenFahrrad auf dem Schlossplatz, bestehend aus zwei Riesenrädern.

Die Landesfesttage Baden-Württemberg bilden dann den krönenden Abschluss der Heimattage. Bei diesen stehen traditionell Werte und Bräuche der Region und des Landes im Vordergrund. Auf dem Landesfestumzug am 10. September präsentieren sich zahlreiche Gruppen aus Karlsruhe sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Baden-Württemberg mit Festwagen, Fußgruppen, Musik- und Trachtengruppen.

Heimattage auch sichtbare Botschaft nach außen

„Baden-Württemberg ist sowohl Heimat für all diejenigen, die hier geboren sind, als auch für die Menschen, die den Weg hierher gefunden haben“, so die Staatsrätin. Dennoch sei Heimat mehr als Wohnsitz, Lebensmittelpunkt oder Arbeitsplatz: „Heimat heißt dazuzugehören, akzeptiert zu sein und sich zuhause zu fühlen“, so Erler. „Mit den diesjährigen Programmschwerpunkten ‚Heimat im Wandel‘, ‚Heimat im Netz‘ und ‚Heimat des Fahrraderfinders‘ Karl Drais präsentieren fast 250 Veranstaltungen die Besonderheiten und Facetten der Stadt Karlsruhe in Kombination mit einem modernen Heimatbegriff.“

„Karlsruhe als Ausrichterstadt der Heimattage vereint Weltoffenheit und Innovation mit dem Bewusstsein für Herkunft. Zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern freut sich der Landesausschuss Heimatpflege auf neue Perspektiven, traditionsreiche Veranstaltungen und mitreißende Aktionen“, so die Regierungspräsidentin Karlsruhe und Vorsitzende des Landesausschusses Heimatpflege Nicolette Kressl.

„In einer jungen großen Stadt, in der unterschiedliche Kulturen und vielfältige Lebensentwürfe aufeinandertreffen, ist Heimat vielfältig, individuell und immer in Bewegung und trotzdem – oder vielleicht deshalb? – ist diese Stadt eine tolle Heimat für uns alle“, so der Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe Dr. Frank Mentrup. „Genau das wollen wir gemeinsam mit Menschen aus ganz Baden-Württemberg und darüber hinaus ausloten – und gemeinsam genießen. Gehen Sie mit uns in Karlsruhe auf die Suche nach dem, was Heimat heute ausmacht, und entdecken Sie auch Ihre Heimat in Karlsruhe!“

Schwung aus Stadtgeburtstag mitnehmen

„Wir setzen bei den Heimattagen sowohl auf neue als auch bewährte Formate und Programme, wie etwa die Schlosslichtspiele, Tribut an Carl Benz, die Stadtgespräche oder auch die KA300-Volunteers. Wir nehmen also auch den Schwung aus dem 300. Karlsruher Stadtgeburtstag vor zwei Jahren mit“, erklärte Martin Wacker, Geschäftsführer der KEG-Karlsruhe Event GmbH, die mit der Umsetzung der Heimattage Baden-Württemberg 2017 betraut ist. „Bei den Heimattagen soll ja nicht das Rad neu erfunden werden. Vielmehr wollen wir unseren Besucherinnen und Besuchern zeigen, was Karlsruhe zu bieten hat. Hier können wir auf viele erfolgreiche Veranstaltungen bauen, die in diesem Jahr auch eine klare Heimattage-Ausrichtung haben werden.“

Das Thema „Heimat im Wandel“ zeigt den Besucherinnen und Besuchern, dass sich Karlsruhe heute zu einer dynamischen, multikulturellen Stadt entwickelt hat. Karlsruhe ist als TechnologieRegion zudem sehr stark aufgestellt in den IuK-Technologien, weshalb sich die Heimattage auch mit der Frage auseinander setzen wollen, wie sich die digitale Gesellschaft auf das Heimat-Empfinden der Menschen auswirkt.

Im Jubiläumsjahr „200 Jahre Fahrrad" stehen natürlich auch der große Sohn der Stadt Karl Drais und seine Laufmaschine als Vorgängerin des Fahrrads im Mittelpunkt. Hier wird es unter dem Motto „Ganz schön Drais“ am 27. und 28. Mai ein FahrradFestival auf dem Alten Schlachthof geben. Vom 25. bis zum 28. Mai findet zudem vor dem Karlsruher Schloss das Welttreffen historischer Fahrräder statt. Und das Fahrrad-Film-Festival CineBIKE wird vom 2. bis zum 3. Juni im studio 3 der Kinemathek Karlsruhe den filmischen Blick auf das Fahrrad lenken.

Schlosslichtspiele und SWR Fernsehen Familienfest

Vom 3. August bis zum 10. September erstrahlt das Karlsruher Schloss bei den Schlosslichtspielen erneut im Glanz herausragender Projection-Mappings. Diese Shows stellen eine einzigartige Verbindung zwischen digitalen Elementen und der Barockfassade des Karlsruher Schlosses her.

Musikacts, Comedians, Moderatorinnen und Moderatoren, Schauspielerinnen und Schauspieler und Köchinnen und Köche des SWR Fernsehens gibt es beim SWR Fernsehen Familienfest am 3. September auf zwei Bühnen vor dem Karlsruher Schloss zu bestaunen. Musikalische Höhepunkte des Festes sind die Auftritte von Max Giesinger und Beatrice Egli. Außerdem treten Comedians wie Chako Habekost und Özcan Cosar auf und Fernseh-Moderatoren plaudern aus dem Nähkästchen. Daneben gibt es viele Aktionen zum Mitmachen – so können die Besucherinnen und Besucher etwa vor laufender Kamera Nachrichten sprechen oder sich wie die Profis als Sportreporter versuchen.

Forschungsprojekt „Inschrift Heimat“ und Doppelausstellung „Karlsruher Heimaten“

Das Badische Staatstheater präsentiert am 24. Juni die Ergebnisse seines Forschungsprojektes „Inschrift Heimat“. Hier entsteht aus fünf Stadtraum-Episoden zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern ein Volkstheater-Stück. Ebenfalls stark eingebunden sind die Menschen in Karlsruhe bei der Doppelausstellung „Karlsruher Heimaten“ im Stadtmuseum und Pfinzgaumuseum. Im Stadtmuseum werden zunächst die gängigen Heimatklischees hinterfragt und dann in den Kapiteln „Heimat suchen“, „Heimat finden“, „Heimat bauen“, „Heimat zerstören“ und „Heimat inszenieren und instrumentalisieren“ neue Aspekte der Stadtgeschichte thematisiert. Im Durlacher Pfinzgaumuseum stehen die 27 Karlsruher Stadtteile im Mittelpunkt. Hier wird untersucht, wie unterschiedliche Stadtteilidentitäten überhaupt entstehen.

„Wer an Kunst und Kultur denkt, denkt nicht gleich als erstes an Heimat oder Heimattage, denn gerade die Künste entführen uns oft in fremde Welten. Doch gerade dadurch befassen sich Kunst und Kultur immer wieder mit den Themen Beheimatung, mit Fremdheit und Vertrautheit. Die Vorbereitung der Heimattage hat die Kultureinrichtungen erneut herausgefordert, sich mit den vielen Heimaten im internationalen Karlsruhe, mit Heimat als kulturelles Erbe oder als kulturelles Konstrukt auseinanderzusetzen – etwa in kulturhistorischen Ausstellungen, in Volkstheaterproduktionen, in Kunstausstellungen sowie in Filmprojekten“, so die Leiterin des Kulturamts der Stadt Karlsruhe Dr. Susanne Asche.

Weitere Informationen

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