Als die Verkehrsbetriebe Karlsruhe vor drei Jahren den barrierefreien Ausbau der Haltestelle Untermühlstraße bekanntgaben, machte sich vor allem bei älteren und eingeschränkten Straßenbahnfahrern aus der Untermühl- und Dornwaldsiedlung Erleichterung breit.
Doch obwohl die Finanzierung stand und das Baurecht bereits vorlag, hat sich seither nichts getan. Was ist da los? Fällt der barrierefreie Ausbau der Straßenbahnhaltestellen nun dem städtischen Sparkurs zum Opfer oder hat sich lediglich die Planung der Routinebaumaßnahme extrem in die Länge gezogen? Nichts von alldem, geben die Verkehrsbetriebe auf „Wochenblatt“-Anfrage zur Antwort. Zunächst musste der Bau wegen einer kurzfristig angesetzten Autobahnbaustelle verschoben werden. Weil wegen der Fahrbahnerneuerung auf der A5 auf Höhe des Autobahndreiecks Karlsruhe die Durlacher Allee als Umleitungsstrecke gebraucht wurde, konnte dort zur selben Zeit keine Dauerbaustelle eingerichtet werden. Und während der Autobahnsanierung flatterte den Planern dann der Beschluss für den Bau der „dm-Konzernzentrale“ auf den Tisch – und seither wird über das Thema „Vollknoten“ und der Neugestaltung des Bahnübergangs diskutiert.
„Deshalb wurde ein neues Planrechtsverfahren für den Haltestellenbau erforderlich“, erklärt der VBK-Sprecher, und weil das Verfahren erst in diesem Sommer eingeleitet werden kann, sei frühestens 2017 mit dem Baubeginn an der Haltestelle Untermühlstraße zu rechnen. Andere Projekte zur Barrierefreiheit wie der Umbau der Haltestellen Durlach Schlossplatz und Karl-Weysser-Straße sowie auf der gesamten Strecke nach Wolfartsweier wurden dagegen bereits realisiert.