Bereits seit vielen Jahrzehnten halten die Rettungsschwimmer der DLRG Ortsgruppe Durlach in den Sommermonaten am Wochenende ihre Augen am Grötzinger Baggersee offen, um ganz nach dem offiziellen DLRG Motto „Freie Zeit in Sicherheit“ für die Besucher des Badesees zu gewährleisten.
Viel Planung hat es benötigt, einige Genehmigungen durch Ortschaft, Stadt und Forst mussten beantragt werden und auch die ein oder andere Auflage musste erfüllt werden. Nun ist es jedoch geschafft. Am Baggersee in Grötzingen steht eine Wachstation, die ein echter Hingucker ist. Ausgestattet mit einem Erste-Hilfe-Raum zur Behandlung kleinerer medizinischer Notfälle, einer Aussichtsplattform, die eine gute Sicht auf den gesamten Badebereich ermöglicht und außerdem genug Stauraum bietet, um Equipment, das für den Wachdienst am See benötigt werden, unterzubringen.
Wachstation als Anlaufstelle
Mit der steigenden Attraktivität des Baggersees in Grötzingen in den letzten Jahren, steigt auch die Anzahl an Besuchern. Dadurch wird die Rolle der DLRG-Rettungsschwimmer in Grötzingen wichtiger. Immer mal wieder kommt es zu kleineren medizinischen Notfällen, bei denen die Einsatzkräfte der DLRG Ansprechpartner sind und gerne Erste Hilfe leisten.
Mit der Wachstation haben Besucher nun eine zentrale Anlaufstelle, die sie aufsuchen können, wenn sie Hilfe benötigen. Auch für neue Badegäste ist die Station ein markanter Hinweis, dass hier die DLRG wacht.
Im integrierten Sanitätsraum können ab sofort Patienten fachgerecht behandelt werden und müssen sich beispielsweise nicht mehr in Kies oder auf der Wiese verarzten lassen. Gleichzeitig wird ihnen hier ausreichend Privatsphäre gewährt, um zur Ruhe kommen zu können. Bisher war dies nur mit großem Publikum möglich.
Für alle Notlagen gewappnet
Auch für größere medizinische Notlagen sind die Rettungsschwimmer nun vorbereitet. Mit verschiedenen Qualifikationen wie Bootsführern, Wachgängern und Wachleitern, bis hin zum Einsatztaucher, sind die Einsatzkräfte der DLRG Durlach stets für sämtliche Notlagen, die eintreten können, gewappnet.
Um dann auch souverän und fachgerecht agieren zu können, ist die entsprechende Ausrüstung von Nöten. Bisher musste so einiges an Material an jedem Wachtag mit zum See gebracht werden und am Ende des Tages wieder mitgenommen werden. In Zukunft kann es ganz einfach in der Wachstation aufbewahrt werden und ist so immer einsatzbereit. Das erleichtert die Arbeit für die Rettungskräfte deutlich.
Im Großen uns Ganzen kann man also sagen, die neue Wachstation ist eine echte Win-Win-Situation für die Badegäste, die größtenteils aus Grötzingen und Durlach, aber auch aus anderen Teilen Karlsruhes kommen – und für die DLRG vor Ort.
Gestaltung und Namensfindung
Um sich der sehr natürlichen Umgebung am See und den darum befindlichen Wäldern und Mooren gut anzupassen, wurde für die Gestaltung der Wachstation eigens ein Kunstwettbewerb veranstaltet. Im Rahmen dessen, bei dem die Künstlergruppe „team-combo“ gewonnen hat, wurde der Bauwagen mit einem sehr naturbelassenen Motiv gestaltet. „Eine klasse Arbeit haben die Künstler hier geleistet“, so das DLRG-Team.
Doch wenn man so eine tolle Wachstation hat, dann muss natürlich auch ihr Rufname stimmen. Nachdem sich die Heimat des Adlers (Wappentier der DLRG) in Durlach bereits vor einiger Zeit im Turmbergbad und dem dort befindlichen Vereinsheim „Adlernest“ gefunden hat, ging es nun darum einen geeigneten Namen für den Arbeitsplatz am See zu finden. Da war schnell klar, von der Wachstation wird beobachtet und über die Badegäste gewacht, warum also nicht mit dem Stichwort „Warte“ kombinieren? Eine Warte ist ja allseits bekannt dafür, einen Ort zu beschreiben, bei dem überwacht, gesteuert und reagiert wird. Genau das Richtige für die neue Wachstation. Kurz überlegt und dann doch schnell entschieden. Wenn im Turmbergbad das Adlernest steht, dann steht am See künftig die Adlerwarte.
Unter diesem Namen wurde die neue Wachstation also am Sonntag durch Rainer Syré, Florian Kümmel (erster und zweiter Vorsitzender der DLRG OG Durlach), sowie der Ortsvorsteherin Grötzingens, Karen Eßrich, eingeweiht. Zudem wurden die Teilnehmer des Kunstwettbewerbs zur Gestaltung geehrt und im Anschluss mit einer kleinen Vorführung durch die Einsatzkräfte, die Fähigkeiten der DLRG am Grötzinger Baggersee unter Beweis gestellt und die Wachstation somit auch ganz offiziell in Betrieb genommen.
„Ein herzliches Dankeschön gilt nochmal den Funktionären der Ortschaft Grötzingens, der Stadt Karlsruhe, dem Forstamt der Stadt Karlsruhe, den Künstlern, sowie den Engagierten seitens der DLRG Durlach, allen voran den ehemaligen ersten Vorsitzenden Michael Deufel und den technischen Leitern Einsatz Jens Pickenhahn, Pascal Hetzel und Robin Hermann, für die Planung und Umsetzung des Projekts.“