Wenn Autofahrerinnen und Autofahrer schneller unterwegs sind, als es die zulässige Höchstgeschwindigkeit erlaubt, müssen sie künftig auch außerhalb der Standorte von stationären Geschwindigkeitsmessanlagen und auch außerhalb der üblichen Dienstzeiten beim Ordnungs- und Bürgeramt damit rechnen, für Verkehrsverstöße zur Rechenschaft gezogen zu werden.
Denn seit wenigen Tagen ist ein Anhänger im Einsatz, mit dem mobile Geschwindigkeitsmessungen möglich sind. „Wir wollen mit dem Einsatz dieses Anhängers, einer sogenannten Semistation, mobile Geschwindigkeitsmessungen auch zu Zeiten ermöglichen, in denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung nicht im Dienst sind“, so Ordnungsamtsleiter Dr. Björn Weiße.
Nachts und am Wochenende
Insbesondere die Einführung von nächtlichen Geschwindigkeitsreduzierungen auf 30 Stundenkilometer als Lärmschutz hatte Forderungen aus der Bevölkerung nach entsprechenden Kontrollen zur Folge. Bislang konnte diesen nur bedingt nachgekommen werden, da es keinen regelmäßigen nächtlichen Schichtdienst bei der Verkehrsüberwachung des Ordnungsamtes gibt. „Die Semistation soll künftig insbesondere dort zum Einsatz kommen, wo Hinweise darauf vorliegen, dass in den Abend- und Nachtstunden, aber auch an Sonn- und Feiertagen Geschwindigkeitsüberschreitungen vorkommen“, beschreibt Weiße die Einsatzbereiche der Semistation. So soll auch die Berechenbarkeit von mobilen Geschwindigkeitskontrollen verringert werden.
Ziel ist, eine höhere Akzeptanz der geltenden Geschwindigkeitsbegrenzung und damit einen besseren Lärmschutz für die Anwohnenden zu erreichen. Da die Semistation immer mehrere Tage am gleichen Standort bleibt, ist auch ein besserer Überblick über das Geschwindigkeitsverhalten der Verkehrsteilnehmenden möglich.