Die Bürgergemeinschaft hat die Gelegenheit wahrgenommen, das bei der Offenlage ausliegende Verkehrsgutachten genau zu lesen und stellt folgende schwerwiegende Kritikpunkte vor:
In diesem Verkehrsgutachten werden nur die vier Kreuzungen/Knotenpunkte rund um das IKEA-Gelände betrachtet, das Gebiet der Autobahneinfahrten und -ausfahrten wird außer Acht gelassen. Dabei werden zwischen 50 und 60 % der zukünftigen IKEA-Kunden über die Autobahnausfahrt Karlsruhe-Durlach von Süden her kommen. Diese Ausfahrt wird also extrem belastet.
Das Regierungspräsidium fordert, dass es auf gar keinen Fall einen Rückstau auf der Autobahn geben darf, aber nach unserer Ansicht wird es den oft geben. Im Gutachten wird überhaupt nicht der dort kreuzende Radverkehr betrachtet, der jetzt schon gefährlich und unfallträchtig ist. Wenn dann mehr als die Hälfte der IKEA-Kunden über diese Ausfahrt auf die Durlacher Allee auffahren wird, werden die Radfahrer den Verkehrsfluss hemmen und erst recht die 1.200 Autos der dm-Mitarbeiter, die in den Nachmittagsstunden auch auf der Durlacher Allee Richtung Westen unterwegs sind. Mehr als die Hälfte der dm-Mitarbeiter fahren dann auf die Autobahn Richtung Basel/Stuttgart. Aber der Verflechtungsverkehr auf diesem Stück der Durlacher Allee wird sicher Auswirkungen auf die Autobahn haben und fehlt in diesem Gutachten völlig.
Ein weiterer schwerwiegender Kritikpunkt an den Verkehrsplanungen ist der Umbau der Kreuzung Durlacher Allee / Weinweg mit einem zweitem, kurzen Linksabbiegerstreifen aus der Stadt Richtung Mann Mobilia / Durlach Center. So wird die Ampelphase für den Geradeausverkehr aus Durlach Richtung IKEA verlängert und mehr Autos können die Kreuzung in einer Ampelphase passieren. Trotzdem bekommt dieser Knotenpunkt nur Qualitätsstufe D, was einen ständigen Reststau, beträchtliche Wartezeiten und einen (noch) stabilen Verkehrszustand bedeutet. Im Moment hat an dieser Kreuzung der Verkehrsfluss die Qualitätsstufe C. Es müssen 2,5 Millionen Euro alleine in den Straßenumbau in dem Planungsgebiet investiert werden und trotzdem ist diese Kreuzung hinterher eine Note schlechter als sie jetzt ist – in Schulnoten ausgedrückt schafft die Kreuzung dann nur noch ein Vier! Das bedeutet, dass bei höherem Kundenzuspruch (z.B. bei Werbung von IKEA im Radio) der Verkehr schnell zusammenbrechen und der Verkehrsfluss dann noch schlechter wird. Sollte der KSC gar in die erste Liga aufsteigen, wird die Kreuzung an Samstagen völlig überfordert sein. Außerdem ist die Abbiegespur ins IKEA-Parkhaus sehr kurz, so kann sich schnell ein Rückstau auf der Durlacher Allee bilden, der dann bis in die Kreuzung zurückreichen kann. Damit wird auch der heimfahrende Verkehr von IKEA gestört, weil sich der zu IKEA hinfahrende und von IKEA heimfahrende Verkehr am Knotenpunkt Durlacher Allee/Weinweg kreuzen – ein weiteres großes Manko dieser Verkehrsplanung.
Was uns als Bürgergemeinschaft sehr wundert, ist das völlige Fehlen der Einbeziehung der Planung des Vollanschlusses an die Alte Karlsruher Straße, denn bei der Simulation des Vollknotens war auch eine Beeinflussung der Verkehrsströme durch die Ampel am Knotenpunkt Durlacher Allee / Weinweg die Rede. Da die Verkehrssituation auf der Durlacher Allee bei der Realisierung des IKEA-Marktes so labil und unberechenbar ist, sind wir gegen die Ansiedlung von IKEA an dieser Stelle. Wenn IKEA erst einmal gebaut ist, kann die verkehrliche Situation nicht mehr geändert werden und nachmittags und samstags wird die Durlacher Allee oft genug unpassierbar sein. Das ist keine Option für uns für die Zukunft, deshalb lehnen wir die IKEA-Ansiedlung an dieser Stelle komplett ab.