Laut Prognosen der Stadt bestehen bei einem oberirdischen Vollknoten Rückstau-Risiken für den Individualverkehr in den Spitzenstunden.
Kult-Stadtrat Eberhard Fischer (KAL) beschreibt den Vorschlag seiner Fraktion: „Wir wollen die bestehende Abfahrt auf die B10 nach Grötzingen nutzen für den aus Westen kommenden Verkehr. Denn vor allem die Zufahrt zu dm aus dieser Richtung würde die Dornwaldsiedlung belasten.“ Direkt nach der Unterführung der B10 unter der Durlacher Allee müssten die Fahrzeuge in die Gegenrichtung der Durlacher Allee abbiegen. 250 Meter weiter könnten die Pkw und Lkw ohne Belastung der Wohngebiete in die Alte Karlsruher Straße und zu dm fahren. Verkehrslenkende Maßnahmen wie ein geringeres Tempolimit auf der B10 ergänzen laut Kult diesen Vorschlag.
Stadtrat Erik Wohlfeil (Piraten) sieht einen weiteren Nachteil des Vollknotens. „Die Straßen- und Stadtbahn würde regelmäßig durch die Lichtsignalanlage gebremst.“ Kult teilt zudem die Annahme der Stadtverwaltung, dass es zu Schleichverkehren in der Johann-Strauß-Straße kommen kann. „Mehr Lärm und Verkehr für die Dornwaldsiedlung ist nicht völlig zu verhindern. Aber zumindest morgens stark abzumildern.“
Die von der Fraktion vorgeschlagene Lösung eines kreuzungsfreien „Wendens“ bedürfe kaum baulicher Maßnahmen. „Alle dafür notwendigen Ingenieurbauwerke existieren bereits. Eventuell reichen Ummarkierungen und der Bau einer Abbiegespur unter der Durlacher Allee, um die Maßnahme umzusetzen“, so Fischer. Andernfalls wäre ein Kreisel oder ähnliches direkt nördlich der Unterführung unter der Durlacher Allee zu prüfen.
Besonderes Augenmerk legt die Fraktion auf mögliche Behinderungen für den öffentlichen Nahverkehr. Wohlfeil, der für die Fraktion im Aufsichtsrat der VBK sitzt, verdeutlicht die Aufgabe: „Wenn wir erreichen möchten, dass die dm-Mitarbeiter mit der Bahn zur Arbeit fahren, muss das Angebot so attraktiv wie möglich sein.“ Der enormen regionalen Bedeutung der Trassen von Tram 1 bis S5 rund um die Durlacher Allee und den Bahnhof Durlach gelte es Rechnung zu tragen. Ziel müsse es daher sein, die verkehrlichen Probleme möglichst ohne Eingriff in die Schienentrasse zu lösen.