Die durch die Stadtverwaltung an die Karlsruher Vereine versendete Vereinbarung zur Übernahme von Altpapier aus Vereinssammlungen per Straßensammlung bestätigt die Sorgen der CDU-Fraktion über den Fortbestand der Jugendsammlungen. Nur 10 % der angeschriebenen Vereine haben die Vereinbarung bisher unterzeichnet.
„Die Vereinbarung bestätig unsere Befürchtungen. Zukünftig sind keine Papiersammlungen mit Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren mehr möglich. Wir fordern die Stadtverwaltung auf, Lösungen für einen Erhalt der bestehenden Sammlungen zu finden. Die wenigen unterzeichneten Rückläufer an die Stadtverwaltung zeigen deutlich welche Gefahr die Vereine in der Vereinbarung sehen“, erklärt Fraktionsvorsitzende Gabriele Luczak-Schwarz. Die CDU-Fraktion „kämpfe“ daher unverändert dafür die Einführung der Zwangstonne auszusetzen bis Rechtssicherheit bestehe.
„Die Zwangstonne für Altpapier schwächt die Jugendarbeit der Vereine nachhaltig. Dieses unverantwortliche Handeln lehnen wir ab. Den Vereinen darf durch die Einschränkung der Altpapiersammlungen diese wichtige Finanzierungsquelle nicht entzogen werden. Uns liegen bereits von Vereinsvorständen Hinweise vor, die in letzter Konsequenz eine Erhöhung der Vereinsbeiträge in den Jungenabteilungen nicht ausschließen können. Deshalb sollte der angebotene Preis von 35 Euro pro Tonne Altpapier nochmals kritisch hinterfragt werden – dieser ist am unteren Ende der Preisspanne. Möglicherweise wäre hier eine stärkere Unterstützung der Vereine möglich“, erklärt Stadtrat Thorsten Ehlgötz. Er sehe die Gefahr, so Stadtrat Ehlgötz weiter, dass sich die Vereine durch die von der Stadtverwaltung vorgelegte Vereinbarung „gezwungen“ sähen, die vorgegebenen Bedingungen zu akzeptieren um einer Untersagung der Sammlung vorzubeugen. Eine „erhebliche Beschädigung“ der besonderen Karlsruher Vereinsstrukturen sei zu befürchten.