Schon seit mittlerweile sechs Jahren erleben interessierte Bürgerinnen und Bürger bei diesem städtischen Projekt, wie viel Freude der gärtnerische Austausch bereitet und welche positive Resonanz der eigene Garten bei vielen Besucherinnen und Besuchern hervorruft.
Angemeldet werden kann die Teilnahme kleiner und größerer, einfacherer und komplexerer Gärten übrigens fortlaufend über das ganze Jahr. Wer allerdings bereits in der kommenden Gartensaison teilnehmen möchte, sollte sich beeilen, denn ab Ende Februar geht die neue Gartenbroschüre für 2020 in den Druck. Wer mitmachen will, kann sich mit seinem Garten oder Hof entweder schriftlich oder auch telefonisch beim Gartenbauamt melden. Anfang April erscheint dann wieder die Broschüre mit allen 2020 teilnehmenden Gärten und Höfen. Diese wird im Internet veröffentlicht und ist an allen dort aufgeführten Stellen kostenlos zu haben.
Gartenenthusiastin der ersten Stunde
Stellvertretend für die rund 40 bis 50 Teilnehmenden pro Jahr erzählt Gisela von Birckhahn als Gartenenthusiastin der ersten Stunde von den Erfahrungen, die Sie im Laufe der vergangenen Jahre gesammelt hat. In ihrem verwunschenen Garten am Rande der Durlacher Altstadt, versteckt hinter der straßenbegleitenden Blockrandbebauung, schuf Sie innerhalb der letzten 15 Jahre ein Kleinod, in dem nicht nur viele Blumen und Sträucher zu Hause sind. Vielmehr dient ihr der Garten auch als Atelier und Rückzugsort.
Er bietet Raum für die Familie und ist Ort vieler Erinnerungen der Gärtnerin und Kunstschaffenden. Wenn Gisela von Birckhahn von ihrem Garten spricht, spürt man, wie viel Tatendrang und Entdeckergeist in der Gestaltung und Pflege dieses grünen Fleckchens steckt. Bis ein solcher Gartentraum entsteht, braucht es viele Stunden Arbeit. So auch im liebevoll von Birckhahn „Hortus Rosazea“ genannten Garten. Nachdem das Grundstück nämlich zu Beginn vom dichten Brombeerdickicht befreit worden war, kamen viele Rosengewächse (Rosaceae) aus vergangenen Tagen sowie Himbeeren, Stachel- und Johannesbeeren, Hundsrosen und alte Obstbaumtorsi zum Vorschein.
Garten mit vielen Zimmern
Die Gestaltung des langen und schmalen Gartens bereitete der Besitzerin anfangs Kopfzerbrechen. Bis bei einem Besuch ihres Neffen dieser mit dem Ausruf „Titia, dein Garten ist ein Garten der vielen Zimmer“ den Anstoß und Grundstein für das von nun an konsequent weiter verfolgte Gartenkonzept legte. Inzwischen erwartet die Besuchenden eine ganze Reihe solcher Gartenräume, wie beispielsweise die Kräuterterrasse, die Beerenallee und das Apfelzimmer.
Für die Gärtnerin interessant zu erleben ist, wie einige Besucher den Garten betreten um ihn schnellen Schrittes zu durchschreiten. Jedoch spätestens im zweiten „Gartenzimmer“ verlieren sich die meisten in den Details und Stimmungen des Gartens und nehmen alsbald Platz auf einer der vielen kleinen Sitzgelegenheiten. Dann entstehen häufig Gespräche, die wie die Gärtnerin sagt: „immer sehr bereichernd und kreativitätsstiftend sind“. So mancher philosophiert dann mit ihr über die Daseinsberechtigung des einen oder anderen Unkrauts, während andere sich begeistert Anregungen und Inspiration für den eigenen Garten holen.
Ob als Gastgeberin oder Besucherin anderer teilnehmender Gärten – Gisela von Birckhahn schätzt den Wert dieses besonderen Gartennetzwerkes und möchte die Austauschmöglichkeit nicht missen. So wird sie auch in der neuen Gartensaison 2020 wieder ihren Garten für Interessierte öffnen.