„Getränkt von den Tränen des Leids“, so berichtete eine Augenzeugin, sei die Erde des Lagers im französischen Gurs gewesen, wohin Tausende Juden aus Baden und der Pfalz am 22. Oktober 1940 deportiert wurden. Darunter waren auch zahlreiche jüdische Mitbürger aus Karlsruhe-Durlach. Die meisten von ihnen wurden später in den Vernichtungslagern im Osten ermordet. Heute halten „Stolpersteine“, die in das Straßenpflaster eingelassen sind, die Erinnerung an diese Opfer des Nationalsozialismus wach.
Siebzig Jahre nach diesem Durlacher Schreckenstag wollen die Bürger Durlachs erinnern. Kooperationspartner aus dem Rathaus Durlach, dem Verein „Die Orgelfabrik - Kultur in Durlach e.V.“, dem „Freundeskreis Pfinzgaumuseum - historischer Verein Durlach e.V.“, dem Markgrafen-Gymnasium Durlach und der Evangelischen Stadtkirchen-Gemeinde Durlach laden die Öffentlichkeit ein, am Freitag, 22. Oktober 2010, dem Tag der Deportation der jüdischen Mitbürger vor siebzig Jahren, zu einem Stadtgang des Gedenkens durch Durlach ein.
Treffpunkt ist um 16.30 Uhr auf dem Weiherhof (hinter der Weiherhalle, Ecke Weiherstraße/Marstallstraße). In zwei Gruppen wird ein „Stadtgang des Erinnerns“ unternommen und an den "Stolpersteinen" im Stadtteil den Bürgern gedacht, die Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes wurden.
Um etwa 18 Uhr lesen Schüler des Markgrafengymnasiums Texte über Gurs und tragen Erinnerungen von Gurs-Opfern vor. Dies geschieht in Sichtweite zur früheren Polizeiwache in der Amthausstraße, wo sich am 22. Oktober 1940 die Durlacher Juden einzufinden hatten. Zum Abschluss wird ein „Stolperstein“ des Erinnerns an den 22. Oktober 1940 in das Straßenpflaster eingelassen.
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Die Orgelfabrik - Kultur in Durlach e.V. auf www.durlacher.de
Freundeskreis Pfinzgaumuseum - historischer Verein Durlach e.V. auf www.durlacher.de
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