Groß war der Ansturm auf diese Einladung, was sich an der große Zahl interessierter Durlacher Bürger und Bürgerinnen auf dem Schlossplatz widerspiegelte, um die historischen Baustellen in Durlach zu besichtigen.
Nach einleitenden erklärenden Worten von Dueck und einer aufwändigen Registrierung, konnten in drei Gruppen schließlich alle mit, die mit wollten. Die Gruppen wurden von den erfahrenen Durlacher Stadtführern Samuel Degen und Pit Nordwig sowie vom 1. Vorsitzenden der Bürgergemeinschaft, Roger Hamann, geführt.
Hoch oben
Eine der Stationen war das seit längerer Zeit eingerüstete Wahrzeichen von Durlach, der namensgebende Turm auf dem Turmberg. Der bauleitende Architekt, Dipl.-Ing. Konrad Lenziger vom Architektur Büro Behrens, unterrichtete die Teilnehmer über die durchgeführten Tätigkeiten. Wie generell bei der Sanierung von Denkmälern in Durlach wird versucht, eine nachhaltige Sanierung mit passenden, zeitgerechten Materialien durchzuführen. Dabei soll so viel wie möglich von der ursprünglichen Substanz erhalten werden. Im konkreten Fall des Turmbergs bedeutet dies die akribische Erfassung jedes einzelnen Steins in der Fassade und der Festlegung, was mit ihm geschehen soll. Schließlich werden die Fugen teilweise bis zu 20 cm tief ausgeschabt und neu verfugt. Einzelne Steine oder auch nur Teile davon werden bei Bedarf getauscht. Davon konnte sich der schwindelfreie Teil der Gruppe bei der Fahrt mit dem Bauaufzug an der Fassade entlang bis zur Turmspitze überzeugen. Die aufwändigen Arbeiten relativieren die lange Dauer der Einrüstung. Mit den Worten von Dueck: „Uns geht es nicht um die Zeit – wir wollen es richtig machen.“
Friedhofskapelle
Davon konnten sich die Gruppen auch bei der komplett eingerüsteten und überdachten Kapelle auf dem Bergfriedhof überzeugen. Nach einer ausführlichen Einführung über den Zustand und die Schäden am Gebäude, die die Sanierung notwendig gemacht hatten, ging es daran, das Baugerüst zu erklimmen. Dabei konnten die Teilnehmer neu eingesetzte Verzierungen an der Fassade, die Bekämpfung des Schwammes in der Wand und außergewöhnliche Perspektiven der Fassade bewundern. Auf Höhe des Dachstuhls war die akribische Sanierung des maroden Gebälks zu bewundern. Auch das ebenfalls eingerüstete Innere der Kapelle konnte besichtigt werden.
Durlachs ehemalige Wasserquelle
Am Brunnenhaus, einem Weinbrenner-Bau an der Ecke Badener Straße und Marstallstraße, konnten perfekt sanierte Fassade und Dach sowie die Wiederherstellung der Verzierungen und Metallteile in Augenschein genommen werden. Nach den ausführlichen und interessanten Erläuterungen durch die stellvertretende Leiterin des Durlacher des Amtes für Hochbau und Gebäudewirtschaft, Dipl. Ing. Heike Ebert, öffneten sich auch hier den Teilnehmern die Türen und das noch nicht restaurierte Innere des Brunnenhauses konnte besichtigt werden. Am Ende der mehr als vier Stunden dauernden Runde waren die Teilnehmer begeistert von den außergewöhnlichen Einblicken und den profunden Informationen, die sie dabei gewinnen konnten.
Der Zuspruch war so groß, dass sich die Bürgergemeinschaft um eine Wiederholung des Termins bemühen will.