Die Kapelle auf dem Bergfriedhof in Durlach stammt aus dem Jahr 1902. Sie wurde im Stile des Späthistorismus erbaut und ist ein beeindruckendes Kulturdenkmal. Doch sie muss dringend saniert werden: Zahlreiche Balken der Dachkonstruktion sind von einem Schwamm befallen und müssen ausgetauscht werden. Auch die Fassaden und der Innenraum stehen zur Renovierung an. Mit einer Notsicherung konnte die akute Einsturzgefahr abgewendet werden (siehe Artikel zum Thema).
Im Frühjahr wurde die Kapelle nun eingerüstet, die Sanierungsarbeiten konnten starten. Durlacher.de hat sich mit Thomas Dueck, Abteilungsleiter Hochbau und Gebäudewirtschaft beim Stadtamt Durlach, und Projektleiterin Karen Veihelmann auf der Baustelle getroffen, um sich über den aktuellen Stand zu informieren. Veihelmann ist promovierte Bauingenieurin und leitet bei BfB Büro für Baukonstruktionen GmbH die Gebäudeplanung von Baudenkmalen.
Bei den umzusetzenden Maßnahmen wird seitens der Stadtverwaltung auf Handwerksbetriebe aus der Region gesetzt. Natursteinarbeiten und die Erneuerung des Putzes stehen aktuell auf der Baustellen-Agenda. Ab Herbst soll das Dach in Angriff genommen werden.
Teile der ursprünglichen Wandbemalung entdeckt
Eine kleine Überraschung gab es bereits: Hinter dem Orgelprospekt – also der Schauseite der Orgel – kam bei der Einlagerung die ursprüngliche Wandbemalung zutage. Dieser mehrfarbige und mit Mustern verzierte Bereich soll gereinigt und konserviert werden. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten verschwindet er dann wieder hinter den Orgelpfeifen. Zu groß sei der Aufwand, die Orgel umzuhängen, so Veihelmann. Nach Rücksprache mit dem zuständigen Landesdenkmalpfleger Martin Wenz kommt also die Orgel wieder auf ihren angestammten Platz und schützt damit weiterhin den Fund.
Noch bis ins kommende Jahr werden sich die Sanierungsarbeiten an der Kapelle hinziehen.