Neben den Telefonanrufen nutzen die Betrüger aber auch E-Mails sowie infizierte Webseiten und Pop-ups, um so illegal an die Nutzerdaten ihrer Opfer zu gelangen. Im Jahre 2017 wurden bereits etliche Ermittlungsverfahren wegen des sogenannten Microsoft-Support-Scams im Bereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe eingeleitet. Dabei erlangten die Täter in betrügerischer Absicht mehrere Tausend Euro von ihren Opfern.
Seit Jahresbeginn sind bereits erneut zehn Fälle im Präsidiumsbereich bekannt geworden, bei denen die Betrüger teilweise ebenfalls erfolgreich zu ihrem Ziel gelangten. Die Betrüger suchen sich dabei Ortschaften heraus, wo sie wahllos verschiedene Telefonanschlüsse in englischer Sprache anrufen. Es wird von dem angeblichen Microsoft-Mitarbeiter behauptet, dass der Computer des kontaktierten Nutzers von Viren befallen sei oder abgelaufene Lizenzen oder fehlende Sicherheitsprogramme festgestellt wurden. Es wird telefonisch oder über das Internet Software angeboten, die angeblich bei der Säuberung des Geräts helfen soll. Gegen eine Geldzahlung werden dann z.B. eine Reparatur und eine lebenslange Garantie versprochen. Für die Bezahlung der Dienstleistung wurden unter anderem auch Kreditkartendaten verlangt. Wer diese angebliche Fernwartungssoftware installiert, richtet aber in Wahrheit einen Trojaner ein, über den die Betrüger dann auf das Gerät zugreifen und so Daten ausspähen können.
Das Polizeipräsidium Karlsruhe weist nochmals darauf hin, dass Microsoft keine unaufgeforderten Telefonanrufe durchführt, sondern ausschließlich auf Initiative der Nutzer.
Tipps der Polizei
- Beenden Sie das beschriebene Telefongespräch so schnell wie möglich.
- Geben Sie niemals einen Fernwartungszugriff auf Ihren Computer frei.
- Installieren Sie keine Fremdsoftware auf ihrem Endgerät.
- Geben Sie grundsätzlich keine sensiblen Daten an Unbekannte heraus.
- Sollten Sie bereits Software installiert haben, trennen Sie das Gerät so schnell wie möglich vom Netz und ändern Sie von einem sicheren Gerät aus Ihre Passwörter, speziell für Ihren Online Banking-Account.
Wenden Sie sich in diesen Fällen umgehend an die Polizei.