Dies haben die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Gesundheit bei ihrer jüngsten Sitzung unter Leitung von Bürgermeister Klaus Stapf erfahren. Sie nahmen einen Sachstandsbericht zum „European Energy Award“ (eea) zur Kenntnis. Der eea ist ein Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren, mit dem die Klimaschutzaktivitäten von Kommunen erfasst, bewertet und regelmäßig überprüft werden können. Städte, die sich Klimaziele gesetzt haben und an diesem europäischen Preis teilnehmen, müssen sich neuerdings jährlich einem Audit stellen. Nach den Bewertungskriterien hat Karlsruhe derzeit einen „Silber“-Status. Die Stadt hat 67 Prozent der gesteckten Klimaziele erreicht, 50 Prozent sind für diesen Status erforderlich. Für „Gold“ müssten es 75 Prozent sein. Damit liegt Karlsruhe im bundesweiten Vergleich der teilnehmenden Kommunen im vorderen Viertel.
Auch ein weiterer Tagesordnungspunkt befasste sich mit dem Thema Klimaschutz. Das Umweltministerium des Landes hat in seinem Wettbewerb „Klimaneutrale Kommune“ drei Karlsruher Projekt zur weiteren finanziellen Förderung vorgesehen. Dafür gibt es Mittel in Höhe von 325.000 Euro. Die Karlsruher Energie- und Klimaagentur (KEK) will in einem ausgewählten Sanierungsgebiet mit möglichst homogener Baustruktur Hauseigentümer dazu bewegen, ihre Gebäude „im Konvoi“ unter Klimaaspekten sanieren zu lassen und arbeitet hier unter anderem mit der Energieberatung der Architektenkammer zusammen. Beim städtischen Umwelt- und Arbeitsschutz liegt die Federführung für den Aufbau eines netzwerkorientierten Modells für die Energieeffizienzberatung kleinerer und mittlerer Unternehmen. Und die Stadtwerke errichten im Neubauvorhaben „Garten-Carré“ eine Absorptionskälteanlage zur sommerlichen Klimatisierung der Räume mit Fernwärme.
Die Karlsruherinnen und Karlsruher sind sich der Bedeutung des Klimawandels bewusst. Dies haben die Ergebnisse der letzten Bürgerbefragung ergeben, bei der auch nach dem Klimawandel gefragt wurde. 60 Prozent der Befragten schätzen die beeinträchtigenden Folgen „stark“ oder „sehr stark“ ein. Die Menschen zeigen grundsätzlich hohe Bereitschaft, sich selbst im Klimaschutz zu engagieren. Ein Verzicht auf Flugreisen oder Fleischgenuss kommt aber für viele nicht in Frage. Viele wollen aber besser über ihre Möglichkeiten im Klimaschutz informiert werden und wünschen mehr Förderprogramme.
Schließlich nahmen die Ausschussmitglieder den Jahresbericht 2011 der Umweltpädagogik und deren Planungen für das laufende Jahr entgegen. So haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im vergangenen Jahr 70 Unterrichtseinheiten im Nachmittagsunterricht für Karlsruher Schulen angeboten. Bei Schulanfängern ging es dabei um Themen wie beispielsweise „vom Schaf zum Wollfaden“. Höhere Klassen befassten sich unter anderem mit „Fairem Handel“. Für schulpädagogische Angebote hat der Umwelt- und Arbeitsschutz im vorigen Jahr 60.000 Euro des 146.000 Euro umfassenden Etats aufgewendet. Im laufenden Jahr sollen sich diese Zahlen nicht ändern.