In Karlsruhe wurden im Jahr 2010 rund 8.350 Gigawattstunden Energie verbraucht, 30 Prozent davon entfallen auf die Industrie, je 25 Prozent auf die privaten Haushalte und den Verkehr, während Gewerbebetriebe mit 19 Prozent und städtische Stellen mit zwei Prozent zum Energieverbrauch beitragen. Der Ausstoß an Kohlendioxid betrug in Summe mehr als 2,6 Millionen Tonnen. Diese und viele andere Zahlen und Fakten finden sich im zweiten Fortschrittsbericht des Amtes Umwelt- und Arbeitsschutz zum Klimaschutzkonzept Karlsruhe. Der gemeinderätliche Ausschuss für Umwelt und Gesundheit (AUG) hat den Bericht jüngst unter Vorsitz von Bürgermeister Klaus Stapf zustimmend zur Kenntnis genommen. Er kann in Kürze auch im Internet (s. Links) abgerufen werden.
Auf 74 Seiten und in zahlreichen Tabellen und Abbildungen dokumentiert der Bericht die Fortschritte, die der Klimaschutz in der Fächerstadt gemacht hat, seit der Gemeinderat im Jahr 2009 das Konzept auf den Weg gebracht hat. Obwohl der Energieverbrauch 2010 im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht angestiegen ist, konnte gegenüber dem Ausgangsjahr 2007 eine Verbrauchsreduzierung von acht Prozent erreicht werden. Der CO2-Ausstoß sank im gleichen Zeitraum sogar um 15 Prozent. Deshalb geht der Bericht davon aus, dass die für 2020 formulierten Klimaziele weitgehend erreicht werden können. So ist eines der Ziele eine Verdoppelung des Anteils erneuerbarer Energien beim Gesamtenergieverbrauch. Bei der Stromerzeugung ist bereits jetzt eine Zunahme von über 75 Prozent - 2007: 14.410 MWh, 2011: 24.979 MWh - zu verzeichnen. Auch im Wärmebereich sieht der Bericht klar positive Tendenzen. So registrieren die Autoren etwa einen Zuwachs von 350 Prozent zwischen 2007 und 2011 bei der oberflächennahen Geothermie und von 48 Prozent bei der Solarthermie. Die Anzahl der Photovoltaikanlagen hat sich von 344 auf 1.115 gut verdreifacht. Der dritte Fortschrittsbericht wird im nächsten Jahr vorgelegt.
Ein weiteres Klimaschutz-Thema beschäftigte den AUG: Er hat die Verwendung der Mittel beim städtischen Klimaschutzfonds für die Jahre 2011 und 2012 zustimmend zur Kenntnis genommen. Mit dem Fonds sollen zusätzliche energetische Verbesserungsmaßnahmen vor allem bei städtischen Gebäuden angeschoben werden. Die eingesparten Energiekosten fließen dann wieder direkt in den Fonds zurück. So konnten im Jahr 2011 Projekte im Wert von rund 1,9 Millionen Euro realisiert werden, darunter jeweils 22.000 Euro für Dachbodendämmungen im Verwaltungsgebäude Kaiserallee 8 und im Helmholtz-Gymnasium sowie 232.000 Euro für den zweiten Bauabschnitt der Fenstersanierung in der Werner-von-Siemens-Schule. Die für 2012 veranschlagte Summe liegt in gleicher Höhe wie im Jahr zuvor.