Vom 12. bis 14. Juni 2019 findet in Kiel die diesjährige Innenministerkonferenz statt. Die Länder Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland planen eine Kooperationsvereinbarung zur besseren Zusammenarbeit im Bereich der Sicherheit auf öffentlichen Plätzen und Straßen.
Anlass für ein flächendeckendes Präventionsangebot sieht auch die Behandlungsinitiative Opferschutz (BIOS-BW) e.V. In der jüngst veröffentlichten polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) wurde ein Anstieg an Sexualdelikten deutlich. Auffällig sind insbesondere der bundesweite Anstieg der Fallzahlen von sexuellem Missbrauch von Kindern (+ 6,7 Prozent) und der Verbreitung pornografischer Schriften (+13,6 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Im Landesdurchschnitt stiegen Sexualdelikte um 24,5 Prozent an. Steigende Fallzahlen vermeldet auch das Polizeipräsidium Karlsruhe. Sexualdelikte stiegen hier sogar um 38,1 Prozent an.
Das baden-württembergische Innenministerium kündigte an, enger mit den Ländern zusammenarbeiten zu wollen, um die Sicherheit der Menschen auf öffentlichen Plätzen und Straßen zu verbessern. Gemeinsame Präventionsmaßnahmen seien ebenfalls geplant.
BIOS-BW bietet Behandlungsangebot
Wie wichtig Angebote im Bereich der Kriminalprävention sind, zeigen aktuelle Fallzahlen von BIOS-BW e.V. Das Behandlungsangebot des Karlsruher Opferschutzvereins richtet sich an potentielle, aber noch nicht abgeurteilte Täter einer Gewalt- oder Sexualstraftat und soll sexuelle Übergriffe und andere Straftaten verhindern.
Aktuell laufen im badischen Landesteil rund 100 freiwillige Therapien mit Personen, welche e.ntweder unter einer pädophilen Sexualstörung leiden oder Gewalt– oder Sexualphantasien haben. Die Therapie kann auf Wunsch anonym durchgeführt werden. Den Krankenkassen wird nichts mitgeteilt.
Das Projekt „Stopp – bevor was passiert!“ ist seit Anfang 2019 als besondere Therapieeinrichtung für Personen mit pädophiler Sexualstörung vom Spitzenverband der Krankenkassen anerkannt und finanziell gefördert (s. Links). Das Land Baden-Württemberg unterstützt das BIOS-Präventionsprojekt ebenfalls finanziell.
Das Angebot von BIOS-BW ist nicht wohnortgebunden. Dennoch müssten Klienten oft weite Fahrtwege auf sich nehmen. Eine flächendeckende Anbindung an therapeutische Präventionsmaßnahmen wäre aus Sicht von BIOS-BW erstrebenswert.