Viel grün war auf der Folie zu sehen, die an die Leinwand im Bürgersaal des Durlacher Rathauses projiziert wurde. Grüne Zahlen, das bedeute eine positive Entwicklung, so Evers. Rot hingegen eine Verschlechterung gegenüber dem Vorjahreswert 2017. Mit 2.580 erfassten Straftaten blieb die Anzahl für den Bereich des Polizeireviers Karlsruhe-Durlach auf „gleichbleibendem Niveau“ (+0,3 Prozent). „Damit kann ich entspannt leben“, so Evers. Insgesamt wurden im Bereich Durlach 5,8 Prozent weniger Straftaten begangen (insgesamt 1.047), in Aue sank die Zahl ebenfalls um 5,0 Prozent (insgesamt 480). Als „Insel der Glückseligkeit“ bezeichnete Evers mit einem Schmunzeln die Bergdörfer. Für die Bergwaldsiedlung konnte eine Abnahme der Straftaten um ein Drittel verzeichnet werden (insgesamt 18).
Bei den Wohnungseinbrüchen sprach Evers von einer „deutlichen Verbesserung der Fallzahlen“. Eine Ausnahme bildet dabei allerdings Durlach mit 25 Einbrüchen (+31,6 Prozent). In Aue (-45 Prozent) und Bergwald (-50 Prozent) wurde hingegen deutlich weniger eingebrochen. Betrachtet man die vergangenen drei Jahre, so Evers, sei aber die Anzahl der Wohnungseinbrüche „massiv zurückgegangen“.
Alarm schlägt die Revierleiterin bei den Sachbeschädigungen mit über 300 im Gesamtrevier: „Das sind aus meiner Sicht zu viel“. Klare Bitte: „nicht als Kavaliersdelikt abtun“ – wichtig sei, Einhalt zu gebieten. Das fängt beim Melden an.
Problem: Rollerdiebstähle
Beim Diebstahl stiegen in Durlach die Fallzahlen um 4,4 Prozent (406), in Aue um 5,7 Prozent (149) und in der Bergwaldsiedlung um zwei Drittel (5) im Vergleich zu 2017. Auffällig sei der Diebstahl aus KFZ. „Oft sind Autos auf dem eigenen Gründstück nicht abgeschlossen“, so Evers. Dies würden Diebe nutzen. Daher auch hier: Autos immer abschließen! Die Anzahl der Fahrraddiebstähle sei weiterhin hoch, ein neues Problem seien allerdings Rollerdiebstähle. „Knapp über 14 Jahre sind die Täter“, um diese Gruppierung mache sich die Revierleiterin Sorgen.
Bei Vermögens- und Fälschungsdelikte entwickeln sich die Zahlen positiv, inbesondere beim sogenannten „Enkeltrick“ – die Präventionsarbeit sei hier erfolgreich. Allerdings seien die Fallzahlen dieser Delikte noch immer hoch (Durlach: 191, Aue: 112). Eine kleine Serie von Kartendubletten musste verzeichnet werden. Die Aufklärung sei schwer, da die Täter international agieren würden.
Beim Thema „Beleidigungen“ würde sich Evers mehr Streitkultur wünschen. Die Zunahme der Fälle begründet sie im Anzeigeverhalten: „Der Bürger neigt mehr und mehr dazu, die Polizei zu rufen.“
Nur etwa jede zweite Straftat wird aufgeklärt
„Auf die Mithilfe aller angewiesen“ ist die Polizei bei der Aufklärung der Straftaten. In Durlach sank die Quote von 60 auf 55,5 Prozent, in Aue blieb sie in etwa gleich bei 56 Prozent. Die Häufigkeitszahl, die in der Kriminologie als Gradmaß für die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten je 100.000 Einwohner für ein bestimmtes Jahr herangezogen wird, liegt für das Gebiet Durlach und Aue bei rund 5.000. Für den Stadtkreis Karlsruhe bei 8.796. Aber selbst in der Oststadt, wo im Vergleich zur Markgrafenstadt mehr Straftaten verzeichnet werden, würde sich Evers – auch ohne Pistole – jederzeit abends hinaustrauen.