Die Fiduciastraße in Durlach-Aue ist eine typische Einfallstraße, wie sie in Karlsruhe und in anderen Städten in Deutschland oft zu finden ist: Geprägt vom Autoverkehr, von Lärmschutzwällen und von Gewerbebauten ist sie ein rein funktionaler Verkehrsraum mit wenig Aufenthaltsqualitäten für Fußgänger und Radfahrer.
Durlach-Aue selbst ist von der Straße aus nur zu erahnen. Es versteckt sich hinter den Erdwällen, die das Wohngebiet vor dem Straßenlärm schützen sollen. Eine solche Straße wirkt heute wie ein Relikt einer vergangenen Zeit, als Städte noch „autogerecht“ geplant wurden und wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse der anderen Verkehrsteilnehmenden, insbesondere Fußgängerinnen und Fußgänger, genommen wurde.
Aufbauend auf einem Forschungsprojekt des KIT und gefördert durch das Programm „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ des Landes Baden-Württemberg untersucht die Stadt Karlsruhe seit Ende letzten Jahres am Beispiel der Fiduciastraße, ob und unter welchen Bedingungen sich solche Straßen aufwerten lassen. Frage ist, ob hier nicht auch lebendigere Stadträume entstehen können. Könnte die Fiduciastraße nicht ein Boulevard werden, mit einer Bebauung, die sich zu dieser Straße hin orientiert und ihr ein Gesicht gibt? Mit breiten Gehwegen, vielleicht mit dem einen oder anderen Laden im Erdgeschoss? Oder sogar einem Bäcker, einem Café oder einer ähnlichen Nutzung?
Derzeit erarbeitet die Arbeitsgemeinschaft ISA Internationales Stadtbauatelier mit Gothe+Partner im Auftrag der Stadt Karlsruhe eine Studie. Sie analysiert, ob die Flächen, die heute durch den Lärmschutzwall eingenommen werden, nicht in diesem Sinne genutzt werden können. Ein Aspekt ist, ob zugleich Platz für Wohnen oder andere dringend benötigte Nutzungen geschaffen werden kann. Zudem geht es darum, das Wohnungsangebot in Durlach-Aue den sich verändernden Bedürfnissen anzupassen. Altengerechtes Wohnen ist eine Überlegung, um Anwohnerinnen und Anwohner bei sich verändernden Lebensverhältnissen im Quartier zu halten.
Nach Begrüßung durch Bürgermeister Obert möchten die Stadt Karlsruhe, Ortsvorsteherin Alexandra Ries und die an der Studie arbeitenden Planerinnen und Planer mit den Bürgern über die Fiduciastraße diskutieren.
Meinung der Bürger gefragt
Wo sehen die Bürger Potenziale, wo sehen sie Schwierigkeiten und Grenzen einer möglichen Entwicklung? Was kann oder sollte die Fiduciastraße für das Quartier leisten – beispielsweise, indem sie Nutzungen aufgreifen, die im Quartier fehlen? Wie kann die Fiduciastraße aufgewertet werden und mehr Aufenthaltsqualität bekommen?
Kurz: Die Stadt Karlsruhe möchte gemeinsam mit allen Beteiligten eine Vision entwickeln, wie die Fiduciastraße als lebendiger Straßenraum für Durlach gewonnen werden kann. Dazu sind alle Durlacher und Auer eingeladen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.