Oft machen die Betrüger über Werbeanzeigen im Internet auf ein scheinbar lukratives Produkt aufmerksam oder nehmen über die sozialen Medien Kontakt mit ihren Opfern auf. Haben die vermeintlichen Anlagevermittler das Vertrauen ihrer Opfer gewonnen, versuchen sie mit dem Versprechen auf traumhafte und sichere Gewinne an das Geld der Anleger zu gelangen.
Zumeist arbeiten die Betrüger aus dem Ausland und geben beispielsweise vor, nur für kurze Zeit einem exklusiven Anlegerkreis Aktien oder Anlagen in Krypto-Währungen mit hohen Rabatten bzw. Renditen anbieten zu können. Mit zunächst kleinen Anlagebeträgen von häufig 250 Euro und der Rücküberweisung geringer Summen bauen die vermeintlichen Finanzexperten zunächst Vertrauen zu ihren Opfern auf und suggerieren Sicherheit. Zur Untermauerung richten die professionell agierende Betrüger oft aufwändige Webseiten im Internet ein, die Seriosität vermitteln sollen. Hier können sich die Opfer einloggen und auf vermeintlich ihren eigenen Konten die Finanzlage bei vorgegaukelten stetig steigenden Gewinnen überwachen. Nachdem die Anleger aufgrund dieser vorgetäuschten Renditebestätigungen Vertrauen geschöpft haben, werden in der Regel mutig auch größere Beträge angelegt bzw. auf Drängen der Täter Kredite aufgenommen. Die Betrüger überzeugen oder drängen die Opfer in der Folge zu immer weiteren Einzahlungen. Vorgeschoben werden plötzlich eingetretene Probleme, etwa der Entrichtung von Steuern im Ausland oder unerwartet entstandene Notarkosten, die nur durch weitere Nachzahlungen auszuräumen seien.
Tatsächlich aber erfolgt keine Anlage der Kundengelder und das vermeintliche attraktive Angebot entpuppt sich am Ende als Betrug. Die Geldbeträge sind üblicherweise auch nicht mehr auffindbar und die Ermittlungen gestalten sich aufgrund der geschickten Verschleierungen ins Ausland äußerst schwierig. Am Ende entstehen nicht selten Schäden in Höhe von mehreren zehn-oder hunderttausend Euro.
Tipps der Polizei
Aus aktuellen Anlass appelliert die Kriminalpolizei deshalb ausdrücklich:
- Lassen Sie sich nicht auf ungewollte Kontaktaufnahmen über das Internet, soziale Medien, E-Mail oder Telefon ein.
- Lassen Sie sich nicht von hohen Gewinnversprechen blenden und werden Sie bei scheinbar besonders lukrativen Angeboten misstrauisch.
- Nutzen Sie den Service von z.B. Verbraucherzentralen, Stiftung Warentest/Finanztest, Ihrer Hausbank oder spezialisierter Anwälte und lassen Sie die Ihnen vorliegenden Angebote prüfen.
- Holen Sie Vergleichsangebote anderer Anbieter ein.
- Produkt-Zertifizierungen (z.B. TÜV- oder andere „Siegel“) sind vor allem Werbemittel und bieten weder Gewähr für die Seriosität des Anbieters noch für risikolose Kapitalanlagen. Dies gilt auch für frei erfundene Werbung mit den Namen prominenter Personen, die mit derselben Anlagemöglichkeit angeblich bereits erfolgreich investiert hätten.
- Überweisen Sie kein Geld an Unbekannte.
Ebenso kann im Zweifel ein Anruf beim Dezernat für Wirtschaftskriminalität des Polizeipräsidiums Karlsruhe, Telefon 0721 / 666-5301, unbedingt bevor Geld bezahlt oder überwiesen wird, vor einem finanziellen Schaden bewahren.
Ergänzung (12. Januar 2023)
Insbesondere im Zusammenhang mit der Genehmigung der US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC von börsengehandelten Bitcoin-Fonds (ETF) am 10. Januar 2024 warnt das Dezernat für Wirtschaftskriminalität nun vor Betrügern, welche sich die aktuelle Nachrichtenlage zu Nutze machen und für vermeintlich hochlukrative Anlagemöglichkeiten mit Bitcoins und anderen Kryptowährungen im Zusammenhang mit sog. Online-Trading-Portalen werben.