Die KTG Karlsruhe Tourismus GmbH organisierte am 29. April 2020 einen wertvollen Gedanken- und Erfahrungsaustausch für die Partner aus Hotellerie, Gastronomie sowie Kultur und Freizeit. Im Rahmen des ersten digitalen Branchentreffens diskutierten die 45 Teilnehmer über die Herausforderungen und Probleme, der sich die Branche gegenübersieht.
Gleichzeitig bot das digitale Branchentreffen Perspektiven für die Zukunft. Als Referent konnte Norbert Kunz, Geschäftsführer des DTV Deutscher Tourismusverband, gewonnen werden, der das Positionspapier „Re-Start des Deutschlandtourismus - Perspektiven für einen bundesweit einheitlichen Neustart“ vorstellte. Das Papier sieht in drei Phasen die Öffnung des Deutschlandtourismus vor mit der Wahrung der Interessen von drei Millionen Beschäftigten. Gleichzeit hat der Schutz der Gesellschaft oberste Priorität. „Dabei darf es keinen Flickenteppich geben“, forderte Norbert Kunz, vielmehr soll eine vom Bund und den Ländern geförderte Task Force geeignete Maßnahmen entwickeln, „mit gleichen Regeln und gleichen Grundsätzen.“
Eine Vermeidung von Chaos beim Exit, das forderte auch Dr. Michael Kant, Geschäftsführer DEHOGA Karlsruhe: „Zu Beginn der Krise war die Situation für das Gastgewerbe undurchschaubar: Bund, Land, Kommunen – von allen Seiten gab es ungleiche Regelungen und Auslegungen bei den Fördergeldern. Gerade im Gastgewerbe herrscht eine besondere Betroffenheit, bei 30.000 Betrieben im Land Baden-Württemberg drohen 10.000 Firmenpleiten. Gleichzeitig erleben wir in unserer Branche in dieser Zeit viel Kreativität mit beispielsweise ganz neuen Liefer- und Service-Angeboten und trotz allem auch Hoffnung in die Zukunft.“
Nach beiden Vorträgen gab es einen regen Austausch. Karén Weber, Marketingleiterin KTG Karlsruhe Tourismus, erläutert: „Die Teilnehmer hatten hier die Möglichkeit, direkte Fragen an die Experten zu richten, die mitten im Geschehen und im Kontakt mit der Politik stehen. Dabei gab es kritische Töne wie beispielsweise zur Höhe der Nothilfen oder zur Reduzierung der Mehrwertsteuer. Aber es wurden auch Chancen für den Tourismus beleuchtet wie neue digitale Möglichkeiten bei Buchungen oder der Besucherlenkung.“
Als Beispiel für gelungene digitale Marketingmaßnahmen der KTG in der Krise wurde die smart@home-Kampagne (www.karlsruhe-erleben.de/smartathome) vorgestellt: Bereits wenige Tage nach dem Shutdown in der Corona-Krise hatte die KTG alle virtuellen Kulturangebote in Karlsruhe auf einer Seite gesammelt und mit einem eigenen Corona-Film und Werbung in den Sozialen Medien eine Reichweite von 2,4 Millionen im gesamten Bundesgebiet erreicht. Nach den Seiten shop@home und food@home, die die KME Karlsruhe Marketing und Event GmbH ins Leben gerufen hat, gibt es nun zwei weitere Seiten: Unter abenteuer@home kann man an digitalen Abenteuern der Freizeiteinrichtungen teilnehmen wie bei einer virtuellen Rutschfahrt im Europabad. Auf der hotel@home-Unterseite bieten Hotels beispielsweise Zimmer vergünstigt fürs Homeoffice an.
Das erste digitale Branchentreffen der KTG wurde von allen Teilnehmern als eine innovative Alternative zu den klassischen Round Table-Veranstaltungen der KTG gelobt. Karén Weber führt aus: „Wir freuen uns sehr, dass der Funke auch online übergesprungen ist! Unser Round Table lebt von der Praxiserfahrung der Teilnehmer aus Tourismus, Kultur, Freizeit und Service und dem gemeinsamen Austausch und gegenseitiger Information. Das ist uns auch heute wieder gelungen, trotz der räumlichen Trennung gab es angeregte Diskussionen und viel Wissenswertes und Inspirierendes für die Teilnehmer. Daher möchten wir in den Zeiten der Krise mittwochs im zweiwöchentlichen Turnus die digitalen Branchentreffen fortsetzen.“