Bei der Aktion waren über 20 Polizeibeamte und mehr als 30 Fahrscheinprüfer im Einsatz. Ziel der Zusammenarbeit war, das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste zu stärken und Straftaten zu verhindern. Bereits am 31. März 2017 hatten VBK und Polizei eine solche Kontrollmaßnahme erfolgreich umgesetzt (s. Artikel zum Thema). Räumlicher Schwerpunkt der Aktion war diesmal der Innenstadtbereich zwischen Europaplatz, Hauptbahnhof und Kronenplatz.
„Wir sind mit dem Verlauf der Kontrolle auch dieses Mal zufrieden. Der präventive und repressive Konzeptansatz hat sich bewährt, zahlreiche Straftaten konnten durch das schnelle und besonnene Einschreiten der zivilen und uniformierten Kräfte verhindert, bzw. mehrere Straftäter festgenommen werden“, so Rolf Geckle, Einsatzleiter der Polizei. In unerwartet hohem und erschreckendem Maße war diesmal alkohol- und rauschgiftbedingte Aggressivität gegenüber den Einsatzkräften und Mitarbeitern der VBK feststellbar. Insgesamt mussten sich zwei Einsatzkräfte und zwei Fahrausweisprüfer nach Angriffen in ärztliche Behandlung begeben.
Im Bereich Marktplatz wurden vier Männer, die alle ohne Fahrschein in der Bahn saßen, einer Fahrscheinkontrolle unterzogen. An der Haltestelle versuchten dann die Männer aus der Bahn zu flüchten. Bei dem Versuch, einen der Männer festzuhalten, versetzte dieser dem Fahrausweisprüfer einen heftigen Schlag gegen den Kopf. Der Verletzte musste in eine Klinik verbracht werden. Alle vier Beschuldigten konnten festgenommen werden.
Im Rahmen der Kontrolle von drei auffälligen Männern im Bereich Kronenplatz wurde ein Fahrausweisprüfer in den Arm gebissen. Zunächst konnten alle drei bei der Kontrolle keinen Fahrschein vorweisen. An der Haltestelle versuchten sie die Bahn zu verlassen. Ein Mann konnte festgehalten werden und biss daraufhin den Mitarbeiter der VBK in den Arm. Ein zweiter griff bei seiner Flucht einen Polizeibeamten an und verletzte ihn. Zwei Beschuldigte konnten festgenommen werden, der dritte Täter konnte flüchten.
Auf dem Europaplatz wurden zwei junge Männer von Einsatzkräften kontrolliert. Bei der Kontrolle versetzte ein Beschuldigter einer Polizistin plötzlich einen heftigen Schlag, sodass sie zu Boden stürzte. Er wurde festgenommen. Der zweite Mann flüchtete, konnte aber ebenfalls festgenommen werden. Wie sich herausstellte hatten beide Rauschgift bei sich.
244 Anzeigen wegen des Erschleichens von Leistungen
Weiterhin wurden gestern Abend unter anderem acht Delikte gegen das Betäubungsmittelgesetz und fünf ausländerrechtliche Verstöße festgestellt. Zudem schritten die Einsatzkräfte wegen Körperverletzungen, Beleidigungen oder Verstößen gegen den Jugendschutz ein. Zwei 13-Jährige mussten um 2.30 Uhr in Gewahrsam genommen und ihren Eltern überstellt werden. Die Fahrausweisprüfer der VBK fertigten während der Schwerpunktkontrolle insgesamt 244 Anzeigen wegen des Erschleichens von Leistungen.
Wie schon im März lag das Augenmerk der VBK bei der rund siebenstündigen Schwerpunktkontrolle, die um 21 Uhr begann und bis 4 Uhr am Samstagmorgen andauerte, auch dieses Mal darauf, das so genannte Erschleichen von Leistungen aufzudecken und zu ahnden. „Das Fahren ohne Fahrausweis ist kein Kavaliersdelikt oder ein revolutionärer Akt im Kleinen, sondern gemäß Strafgesetzbuch eine Straftat, die zu Lasten der Allgemeinheit geht. Denn für die fehlenden Ticketeinnahmen der kommunalen Verkehrsbetriebe muss der Steuerzahler einspringen, also auch der Bürger, der die öffentlichen Nahverkehrsmittel vielleicht niemals nutzt“, macht Mary Joyce, Leiterin des VBK-Fahrausweisprüfdienstes, deutlich.
Um eine Beeinträchtigung des Fahrplantaktes zu vermeiden, wurden im Innenstadtbereich Standposten eingerichtet, an denen Fahrgäste ohne gültiges Ticket gebeten wurden, die Bahnen zu verlassen um ihre Personalien aufnehmen zu können. Auch zukünftig wollen Polizei und VBK weitere gemeinsame Schwerpunktkontrollen durchführen.