Bei der Aktion waren rund 30 Fahrscheinprüfer und fast 40 Polizisten im Einsatz. Mit der Großkontrolle wollten VBK und Polizei das das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste stärken und Straftaten verhindern. Räumlicher Schwerpunkt der gestrigen Kontrolle, die rund sieben Stunden dauerte, war wieder der Innenstadtbereich zwischen Europaplatz, Hauptbahnhof und Kronenplatz.
Gegen 20 Uhr hatten die Teams von VBK und Polizei am Samstagabend mit ihrem gemeinsamen Einsatz begonnen. Die Polizei legte ihren Fokus dabei besonders auf den Europaplatz: „Wir stellen dort seit ein paar Monaten einen Anstieg der Rauschgiftkriminalität fest. Deshalb wollten wir hier gerade an einem Samstagabend Präsenz zeigen, wenn der Platz immer sehr voll und ein anderes Publikum unterwegs ist als tagsüber während der Ladenöffnungszeiten“, erklärt Rolf Geckle, Einsatzleiter der Polizei. „Viele Personen sind gerade zu später Stunde auch stark alkoholisiert, so dass Konflikte mit anderen Besuchern der Innenstadt dann leider nicht ausbleiben.“
Er setzt bei den Schwerpunktkontrollen vor allem auf Prävention: „Wir versuchen durch die Präsenz unsere uniformierten und zivilen Kräfte sowie durch schnelles und besonnenes Einschreiten bereits viele Straftaten schon im Keim zu ersticken. Dieses Konzept hat sich bereits bei den vergangenen Schwerpunktkontrollen bewährt“, so Geckle. Zudem bieten die Schwerpunktkontrollen der Polizei die Möglichkeit, verstärkt Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen durchzuführen und damit den Druck auf potentielle Straftätet hoch zu halten. „Auch die Fahrgäste begrüßen die sichtbare Polizei-Präsenz gerade in den Abend- und Nachtstunden. Die Rückmeldungen, die uns aus der Bevölkerung zu den Schwerpunktkontrollen erreichen, sind sehr positiv.“
Kontrollmaßnahmen gut eingespielt
Für VBK und Polizei sind die gemeinsamen Kontrollmaßnahmen inzwischen schon ein bisschen zur Routine geworden (s. Artikel zum Thema). Denn schon im dritten Jahr setzen sie diese regelmäßig um. „Auch wenn das Zusammenspiel von so vielen Einsatzkräften viel Planungsarbeit im Vorfeld und ebenso viel Kommunikation während des Einsatzes erfordert, sind die organisatorischen Abläufe inzwischen gut eingespielt“, lobt Mary Joyce, Leiterin des VBK-Fahrausweisprüfdienstes, die gute Zusammenarbeit mit der Polizei.
Fanden die Großkontrollen bislang immer in Nächten von Freitag auf Samstag statt, wählten VBK und Polizei diesmal den Samstag für ihren gemeinsamen Einsatz aus. „Ein bisschen war dies auch dem KSC-Spiel gegen Jena am Freitagabend geschuldet, das auch viele Kräfte bei den VBK und der Polizei gebunden hat“, so Joyce. „Aber wir wollten auch bewusst eine Schwerpunktkontrolle an einem Samstagabend durchführen, weil dann gerade in der Innenstadt nochmal ein bisschen mehr los ist als an anderen Tagen. Wir werden Schwerpunktkontrollen aber sicherlich auch einmal an einem ganz normalen Wochentag durchführen“, kündigt Joyce an.
203 Anzeigen wegen Erschleichens von Leistungen
Für die VBK lag der Fokus erneut darauf, das so genannte Erschleichen von Leistungen aufzudecken und zu ahnden. Denn das Fahren ohne gültigen Fahrausweis ist gemäß §265 Strafgesetzbuch eine Straftat. Für die verlorenen Fahrgeldeinnahmen des kommunalen Verkehrsunternehmens muss dann der Steuerzahler aufkommen.
Das Ergebnis der gestrigen Kontrolle zeigt wieder einmal, dass die Präsenz von uniformierter und ziviler Polizei das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste positiv beeinflusst. Neben 203 Anzeigen wegen Erschleichens von Leistungen, wurden acht Personen wegen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz angezeigt. In zwei Fällen hatten die kontrollierten Person augenscheinlich Ausweisdokumente anderer Personen bei sich. In den frühen Morgenstunden kam es zu zwei Beleidigungen gegenüber Polizeibeamten und zu zwei Widerstandshandlungen, bei dem ein Beamter leicht verletzt wurde. Vier Personen waren durch Staatsanwaltschaften und Gerichte gesucht worden, da ihr Aufenthalt unbekannt war. Ihr Aufenthalt konnte ermittelt werden. Aufgrund ihrer erheblichen Alkoholbeeinflussung mussten zwei Personen in Gewahrsam genommen werden.
Auch zukünftig wollen die VBK und die Polizei ihre gemeinsamen Schwerpunktkontrollen weiter fortsetzen.