Vergangene Woche konnte ein Damhirsch aus dem Rappenwörter Wildgehege erfolgreich in den rund 50 Kilometer entfernten Wildpark Silz in Rheinland-Pfalz umgesiedelt werden.
Auswilderung ist nicht möglich
Die Abgabe von Tieren habe Priorität, betont das städtische Forstamt. Gespräche mit Betreibenden anderer Wildgehege laufen, man arbeite eng mit dem Veterinäramt zusammen. Bei jedem Tier wird geprüft, ob eine Umsiedlung möglich ist. Eine Rolle spielen dabei etwa die genetische Vielfalt oder allgemeiner Seuchenschutz. Insbesondere bei ausgewachsenen Schwarzkitteln ist eine Entnahme und anschließende Verwertung die Regel. Eine Auswilderung der Wildschweine ist leider nicht möglich: Die Tiere sind aufgrund der langjährigen Gehegehaltung zu sehr an Menschen und deren regelmäßige Fütterungen gewöhnt und würden bei der Futtersuche womöglich ihre Nähe suchen, wodurch es zu gefährlichen Situationen kommen könnte.
Derzeit leben in den drei genannten Wildgehegen insgesamt noch 40 Tiere. Neben Rotwild (Rappenwört: 3) noch Damwild (Rappenwört: 12, Durlach: 7) und Schwarzwild (Rappenwört: 15, Grünwettersbach: 3). Im Rahmen des Bestandsmanagements wurden bereits im Herbst vier Frischlingskeiler im Wildgehege am Funkturm entnommen und so einer weiteren Vermehrung der verbliebenen drei Tiere vorgebeugt.
Nachnutzung wird geprüft
Die Verwaltung prüft derzeit die Rahmenbedingungen für eine mögliche Nachnutzung des Wildgeheges in Grünwettersbach durch Dritte. So haben bereits Gespräche mit zwei Landwirten stattgefunden, die ein potentielles Interesse an einer Wildtierhaltung im Wald haben. Weitere Gespräche sind geplant. Das 1972 eröffnete Wildgehege entspricht nicht mehr den Vorgaben einer tierschutz- und tierartgerechten Haltung. Es müsste umfangreich generalüberholt werden, die Kosten wären von den zukünftigen Betreibenden selbst zu tragen.