Mit rund einer Millionen Besucherklicks pro Monat ist „karlsruhe.de“ eine zentrale Informationsquelle für Bürgerinnen und Bürger der Fächerstadt. Seit 1996 online, gehört das digitale Aushängeschild der Stadtverwaltung damit zu den ersten kommunalen Webseiten überhaupt in Deutschland. Nach einem ersten Relaunch vor zehn Jahren wurde nun die städtische Webseite von Grund auf neu aufgesetzt und optimiert. Die Initiative dazu ging 2017 auf einen Antrag der KULT-Fraktion zurück. Aber man hätte den Relaunch auch so in Angriff genommen, betont Markus Losert, der die IT beim Amt für Informationstechnik und Digitalisierung der Stadt leitet.
Suchfunktion als „großer Schmerzpunkt“
Man merkte dem ins Alter gekommenen Stadtportal in der Vergangenheit an, dass vieles im Hintergrund nicht mehr gut zusammenspielte. Ein „großer Schmerzpunkt“, so Losert, sei dabei die Suchfunktion der Seite gewesen, die oft zu viele und undifferenzierte Ergebnisse lieferte. Auch die mobile Ansicht überzeugte nur bedingt. Eine Millionen Euro hat sich die Stadt nun den Relaunch kosten lassen, kaufte sich damit auch externe Unterstützung für Technik, Layout und Projektmanagement ein.
Auf Basis des Content-Management-Systems TYPO3 wurde karlsruhe.de parallel zum bestehenden Betrieb neu aufgesetzt. Die Serverstruktur wurde gegenüber dem vorherigen Relaunch (2012) komplett erneuert, 40 Datenbanken mussten eingebunden werden. Auch inhaltlich ist viel passiert. Die Onlinepräsenz ist deutlich schlanker geworden: Von ursprünglich 7.300 Seiten wurde auf 2.000 Seiten reduziert, „ohne Verlust substanzieller Infos“, betont Tobias Jüngert als Leiter des Presse- und Informationsamts.
Nutzerinnen und Nutzer stehen nun im Mittelpunkt
Der wesentliche Punkt bei der Gestaltung der neuen Inhalte sei dabei der Sichtwechsel (weg vom Amt) hin zum Nutzer gewesen – ein heutiger Standard. Die neue „Zwei-Wort-Navigation“ soll ohne große Umwege schnell zu den gesuchten Inhalten führen. Zusätzlich steht das Suchfeld – prominent im Kopfbereich der Seite platziert – zur Verfügung. Sozusagen das „Google“ der Stadt Karlsruhe, so Jüngert. Dieses soll ab sofort schnelle, strukturierte Ergebnisse der internen Inhalte liefern. Ein plakativ positionierter Veranstaltungskalender ergänzt das Angebot. Darunter, im unteren Webseiten-Bereich, folgen Themenblöcke, „die gepusht werden sollen“. Auch die Verlinkungen zu den Social-Media-Kanälen der Stadt sind im Fußbereich untergebracht.
„eService“-Bereich mit Ausbau-Potenzial
Ein weiterer zentraler Punkt der neuen Onlinepräsenz ist der gut sichtbar im Kopfbereich hervorgehobene „eService“-Bereich. Hier finden Nutzerinnen und Nutzer alle elektronischen Angebote der Ämter gebündelt an einem Platz. Und dieser Bereich soll nach und nach wachsen: „wir sind vorbereitet“. Denn die Stadtverwaltung sei hier maßgeblich abhängig vom elektronischen Angebot des Landes.
Auch die verschiedenen Landessprachen werden wieder Schritt für Schritt dazukommen. Vorerst stehen den Besuchern Inhalte auf deutsch und in „Leichter Sprache“ zur Verfügung. Letzteres wurde in Kooperation mit Ulrike Wernert als Kommunale Behindertenbeauftragte umgesetzt.
„Da steckt eine ganze Menge Arbeit dahinter“, so Käuflein. Klar sei aber auch, dass es hier und da noch etwas knirschen wird – nicht unüblich für einen Relaunch. Eventuell müsse man temporär mit längeren Ladezeiten rechnen, insgesamt sei das Projekt-Team jetzt aber glücklich, endlich online gehen zu können.