„In Karlsruhe sind wir seit 2002 Notinsel-Standort und damit Teil des größten Kinderschutzprojektes im öffentlichen Raum in Deutschland. Hier in Karlsruhe engagieren sich aktuell 500 Notinseln und haben eine offene Tür für Kinder in Not -und Gefahrsituationen und bei ‚kleinen‘ Problemen“, sagt Jerome Braun, Gründer der Notinsel und Geschäftsführer der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel.
Mit dem Notinsel-Aufkleber an der Eingangstür setzen Geschäfte ein Zeichen für mehr Kinderfreundlichkeit und dafür, dass sich Kinder und deren Eltern auf die Hilfe der Notinsel-Partner verlassen können. Als Geschäft, Apotheke, Bankfiliale und andere Läden, die ebenerdig liegen, leicht zugänglich sind und regelmäßige Öffnungszeiten sowie Mitarbeitende haben, die im Notfall wissen, was zu tun ist, ist man eine wichtige Anlaufstelle für Kinder in Not und bei Gefahrensituationen.
Notinseln setzen ein klares Zeichen
„Notinseln sind wichtig, auch wenn es bislang noch keine oder nur wenige Vorfälle gab, denn Notinseln erinnern Erwachsene daran, besser auf Kinder und deren Bedürfnisse zu achten. Notinseln setzen ein klares Zeichen, dass Kinder mehr in den Blick genommen und beschützt werden müssen. Zudem zeigt eine Stadt, Gemeinde oder ein ganzer Landkreis, dass hingeschaut wird und TäterInnen nicht geduldet werden“, betont Braun.
Die Herausforderungen des lokalen Handels sind vielfältig, nicht erst seit Covid-19. Die Digitalisierung eine große Herausforderung, aber auch eine Chance. Mit der Notinsel-App für Eltern, Großeltern und Kinder wird die sichere Wegeplanung zur Familiensache. Entlang der Geschäfte können Erwachsene mit ihren Kindern die sicheren Wege planen. Dabei lernen die Kinder auch alle Geschäfte kennen und bauen im Gespräch mit den Erwachsenen Ängste und Hürden ab, die Notinsel auch zu nutzen, wenn es denn nötig wird.
Notinsel-App ist ab sofort erhältlich
Die Notinsel-App ist ab sofort in den APP-Stores kostenlos erhältlich. Mit der App können Kinder bis zu zehn wichtige Telefon-Nummern direkt anrufen. Auch die Polizei kann mit zwei Klicks angerufen werden. Die Kinder sehen bei Verwendung der App in ihrem direkten Umkreis von 2,5 Kilometern die nächsten Notinseln und können sich sogar dahin navigieren. Sogar weitere Informationen, welche die Notinsel-Geschäfte hinterlegen, insbesondere die Öffnungszeiten können abgerufen werden. Kinder können auch sogenannte „Privatinseln“ hinterlegen, z.B. das Elternhaus, das Haus der Oma oder des besten Freundes und diese zusätzlichen Privatinseln einbinden in die sichere Wegeplanung.
„Wir hoffen, dass möglichst viele Erwachsene und die Kinder, die Handys nutzen dürfen, die Notinsel-APP holen, damit deren Wege sicherer werden und die Notinsel als Hilfestelle weiter bekannt und verbreitet wird“, so Braun.