Generell führen die doppelten Abiturjahrgänge und der Wegfall der Wehrpflicht zu einem steilen Anstieg der Studentenzahlen in Deutschland. Nach Angaben des Statistischen Landesamts studierten erstmals über 300.000 Studierende in Baden-Württemberg. Dies seien 49 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren und auch gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um sechs Prozent. Die Zahl der Studienanfänger zum Wintersemester 2011/12 sei um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Auch in Sachen „Unterbringung“ ist das Land aktiv – allerdings gibt’s Sondermittel nur für Umbauten, Neubauten und Anmietungen, die Schaffung von Seminar- und Praktikumsräumen sowie studentischer Arbeitsplätze an den Hochschulen – und nicht für Zimmer! Trotz verschiedener privater Initiativen, diverse Aus- und Neubauten: Es stehen nicht genügend Zimmer in Karlsruhe zur Verfügung!
Auf dem freien Wohnungsmarkt ist es in diesen Tagen nicht gerade leicht, etwas zu finden – vor allem auch für ausländische Studierende, da sie vor Aufnahme des Studiums die Suche in den seltensten Fällen persönlich vor Ort betreiben können. In der Vergangenheit war das Studentenwerk Karlsruhe auch mit Anzeigen und Plakataktionen aktiv, doch üblicherweise gibt’s neben dem Zimmerverzeichnis oder dem Schwarzen Brett eine Warteliste in den Wohnheimen. Kurz vor Semesterbeginn kommen dann noch die Nachrücker hinzu, die die Situation noch einmal verschärfen. Wohl dem, der dann schon eine Bude hat! 38.000 junge Menschen studieren in Karlsruhe.
Dass der Verlust des Elite-Titels für das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) einen nennenswerten Einfluss auf die Studentenzahlen in Karlsruhe haben könnte, befürchtet Bürgermeister Michael Obert nicht: „Die Universität war bei Studierenden schon vor Erreichen des Elite-Status gefragt. Außerdem gibt’s ja auch noch weitere Hochschulen in der Stadt.“ Zudem begrüßt der Bürgermeister privat finanzierte Projekte, denn wenn es nicht gelinge, den Nachfrageüberhang abzubauen, leide Karlsruhe als Hochschulstandort. In diesen Tagen werden die Zulassungsbescheide verschickt – zum kommenden Wintersemester werden es noch einmal rund 1.500 mehr Studenten sein. Obert rechnet damit, dass etwa die Hälfte davon aus der Region komme, die verbleibenden 700 bis 800 Studierenden jedoch in jedem Fall geeigneten Wohnraum suchen werden. Und der ist knapp, sehr knapp. Auch vor dem Hintergrund der geringen Leerstandsquote auf dem Wohnungsmarkt sowie dem relativ niedrigen Versorgungsgrad mit Wohnheimplätzen.
„Wochenblatt“ hilft
Gefragt sind in diesen Tagen Wohnungsinhaber, die noch Wohnungen oder Zimmer an Studenten zu vergeben haben. Der „Wochenblatt“-Service:
Die Anzeigen hierzu können kostenlos im „Wochenblatt“ (mittels Kleinanzeige) aufgegeben werden – extra gekennzeichnet im Blatt als „Wohnraum für Studenten“!