Zunächst glücklich darüber, Harlingen in Rekordtempo erreicht zu haben, bewahrheitet sich einmal mehr die Weisheit: wer zu früh kommt den bestraft – diesmal nicht die Frau, sondern die See… der Kay war voll. Und es handelt sich hierbei nicht um einen unserer Teilnehmer, der womöglich zu übermäßig dem Alkohol fröhnte – nein, an der Hafenmauer gabs keinen Platz.
Und überhaupt: unser Schiff war weit und breit nicht zu sehen. Nach einer halben Stunde, wir hatten mittlerweile den Bus entladen, da der wieder bereits wieder für die Rückfahrt präpariert werden musste, lief die Grootvorst ein. Ein Blick in unseren Vertrag lies uns schnell erkennen, dass wir den Kahn erst ab 20 Uhr gebucht hatten. Zunächst musste die Vorgängergruppe auschecken und das Schiff gereinigt werden, bevor wir an Deck konnten. Lediglich unsere frischen Lebensmittel konnten wir bereits ins Kühlhaus bringen. Den Rest mussten wir schließlich über drei vor uns angelegten Schiffe hinweg aufs Mitteldeck der Grootvorst lagern.
Hier zeigte sich wie vielfach doch die Interpretationen aussehen können, wie eine Menschenkette auszusehen hat. Hätte man diese Kette um den Hals gelegt, man würde sich selbst strangulieren. Erst nach mehreren Sortierversuchen und Umbesetzungen hatten wir so etwas wie eine (allerdings doch sehr großgliedrige) Kette gebildet, die Gepäck und die restlichen Lebensmittel an Bord gleiten ließ. Oli blieb im Anschluss mit den drei „Bruselern“ und dem übereifrigen Galier (our favorite frenchman) Christophe an Bord um alles weitere zu versorgen. Der Rest der Mannschaft machte einen Spaziergang durch Harlingen und freute sich aufs Abendessen – einem bis dahin lang ersehnten Highlight der Reise: BADISCHE MAULDASCHE‘ von de Irene un vom Kurt.
Für unseren Cookie Oli war es gleichzeitig die Feuertaufe: zum ersten Mal kochte er für uns 28 hungrige Mäuler und hat sofort gemerkt: 3 Köpfe Eisbergsalat reichen aus (es ist wegen der Kalkulation). Carsten war mit seinem Team „Kreuz“ gleich mit Küchendienst dran (vielen Dank von mir an dieser Stelle an Steffele... du „Vollidiot“, des hasch mit Absicht gmacht!) Schließlich gesellte sich auch Onuo unser Skipper zu uns und klärte die Mannschaft über die Spielregeln an Bord auf. Der Abend verging und am Ende eines langen Tages blieben die Teamleiter übrig an Deck. Wir ließen es uns es nicht nehmen drei Runden Zuidam Oude Genever (danke dem edlen Spender Steffele an dieser Stelle) zu genehmigen: Den ersten auf Clemens, unseren aus Krankheitsgründen leider zuhause gebliebenen lieben Mitsegler und Freund. Den Zweiten auf die Liebe und den dritten auf den Törn. Zufrieden und müde von einem anstrengenden und langen Tag krochen wir schließlich in die Kojen und fühlten uns, wie sagte Wanne so treffend, „fast schon wie zuhause“.
Ahoi und ne Buddel voll Rum
Carstenle van der Leinen