Denn schließlich wurde 1892 der Gemeinde-Bürgerverein in der Markgrafenstadt aus der Taufe gehoben. Der neue Vorsitzende Frank Trümper begrüßte die zahlreichen Gäste, unter anderem Ortsvorsteherin Alexandra Ries. Für das musikalische Programm sorgten Musikforum Durlach sowie Los Catacombos.
Im Zentrum stand das Referat von Ferdinand Leikam vom Pfinzgaumuseum über die Historie des Bürgervereins. So wurde bereits in Zeiten der Badischen Revolution 1847/48 in Durlach ein Bürgerverein gegründet. „Allerdings ging es dem Bürgerverein wie den anderen Vereinen dieser Zeit. Nach der niedergeschlagenen Revolution wurde er aufgelöst“, so Leikam.
45 Jahre später wurde der Bürgerverein erneut gegründet. Kernstück sei der „Bürgernutzen“ gewesen. Deren Belange gegenüber dem Fürstenhaus sollten zur Geltung kommen. Speziell die Rechte der alteingesessenen Durlacher sollten ferner geschützt werden. Das Ende des alten Bürgervereins kam mit der Zwangseingemeindung Durlachs nach Karlsruhe 1938.
Erst in der Nachkriegszeit, im Jahr 1953, war es soweit. Im Gasthaus „Zum Ochsen“ wurde der Gemeindebürgerverein Durlach und Aue wieder begründet. 1955 fand die Gründungsversammlung in der Festhalle unter dem aktuellen Namen statt. „Auf die 120 Jahre währende Tradition bürgerschaftlichen Engagements darf man mit Recht stolz sein“, so Leikam.
Highlight des Abends war auch die Spendenübergabe an das Musik-Projekt „Los Catacombos“. Mit 2.500 Euro wird das Schüler-Projekt von der BÜGDA gefördert, das jungen Menschen durch Musik mehr Selbstvertrauen geben soll. Bei Festivitäten in Durlach steht die Schüler-Band das ganze Jahr über auf der Bühne und begeistert mit feiner Pop- und Rockmusik. „Im Vorstand haben wir einstimmig beschlossen, dieses tolle soziale Projekt zu fördern“, so Trümper. Erfreut war auch Ralf Sauder, Rektor der Friedrichschule: „Diese Unterstützung gibt uns Planungssicherheit. Vielen Dank dafür.“