Dies war ein Wachstum der Bevölkerung um ein Prozent gegenüber 2009. Wichtigste Aussage: Dies lag nicht an der „natürlichen Bevölkerungsbewegung“, die sich aus dem Vergleich von Geburten und Sterbefällen zusammensetzt. Die blieb auch 2010 negativ, da Karlsruhe nicht nur mit 2.639 die zweithöchste Zahl an Geburten seit der Jahrtausendwende verzeichnete, sondern mit 2.889 auch ein Plus an Sterbefällen von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Den Hauptgrund für die steigende Einwohnerzahl sehen die städtischen Statistiker vielmehr im größten Plus in Sachen „Wanderung“ (Zu- und Wegzüge) seit zehn Jahren. Und das enorme Zuzugsplus von 2.968 Personen führen sie vor allem auf die seit 2007 laufende „Erstwohnsitzkampagne“ zurück, mit der die Stadt neu zugezogene Studentinnen und Studenten motiviert, sich in der Fächerstadt mit Hauptwohnsitz anzumelden. In diesem Zusammenhang sank auch die Zahl derjenigen mit „Zweitwohnsitz“ in Karlsruhe. Im Vergleich zu 2009 haben sich im vergangenen Jahr 3.867 Personen weniger mit Nebenwohnsitz angemeldet. Allen voran gab es in der Südstadt mit 716 Zuzügen den größten Zuwachs, das Schlusslicht bildet Oberreut. Dort gab es 137 mehr Weg- als Zuzüge. Insgesamt verzeichneten 17 Stadtteile Einwohnerzuwachs, 10 Einwohnerverluste.
Die Zahl der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Stadtgebiet hat sich erhöht. So lag deren Anteil an der Gesamtbevölkerung 2010 bei 14,5 Prozent, 2009 waren es 14,1 Prozent. Das Amt für Stadtentwicklung errechnete auch den Karlsruher Lebensrhythmus für 2010. Daraus ergab sich jede 21. Minute einen Zuzug, jede 23. einen Wegzug. Alle vier Stunden und 25 Minuten wurde in der Fächerstadt eine Ehe geschlossen, jede neunte Stunde eine Scheidung vorgenommen. Und alle drei Stunden und 19 Minuten kam eine neue Karlsruherin oder ein neuer Karlsruher auf die Welt.
Die vollständige Bevölkerungsbilanz 2010 ist im Internet abrufbar.