Tarifabschluss: Ein Zeichen gegen den Fachkräftemangel

Bahnhof Karlsruhe-Durlach. Foto: cg

Bahnhof Karlsruhe-Durlach. Foto: cg

Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG) und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben zusammen mit dem zuständigen Arbeitgeberverband Deutscher Eisenbahnen e.V. (AGVDE) einen Tarifabschluss erzielt, der die Einkommens- und Beschäftigungsbedingungen aller Eisenbahnerinnen und Eisenbahner bei der AVG spürbar verbessert.

Neben der deutlichen Erhöhung der Tabellenentgelte wird auch bei der AVG die Wochenarbeitszeit für Eisenbahnerinnen und Eisenbahner im Schichtdienst sukzessive auf die 35-Stunden-Woche abgesenkt und gleichzeitig die Möglichkeit gegeben, bei einem entsprechenden Lohnausgleich freiwillig bis zu 40 Stunden zu arbeiten. Dieses Modell ermöglicht den GDL-Mitgliedern im Schichtdienst, ihre Arbeitszeit flexibel auf ihre jeweilige Lebenssituation anzupassen. Zusätzlich gilt ab dem kommenden Jahr die grundsätzliche Fünf-Tage-Woche bei der AVG.

Konstruktive Atmosphäre und schnelle Ergebnisse

Mit diesem sehr werthaltigen Abschluss wollen die Tarif- und Sozialpartner dem Fachkräftemangel im Bereich des Schienenpersonennahverkehrserfolgreich entgegentreten und somit einen nachhaltigen Beitrag zur Verkehrswende leisten. Die Einigung ist aufgrund des offenen und konstruktiven Austausches auf Augenhöhe bereits in der zweiten Verhandlungsrunde möglich gewesen. Die zweite Verhandlungsrunde, die den Durchbruch brachte, wurde am 15. März 2024 in Karlsruhe durchgeführt. Nach Abstimmung letzter Details und der Unterzeichnung des Abschlusspapiers am 18. März 2024 ist der Tarifabschluss nun offiziell.

Weniger Belastung und mehr Entgelt

Der Tarifabschluss dokumentiert die gemeinsamen Anstrengungen Fachkräfte für das System Eisenbahn durch attraktive Arbeitsbedingungen zu gewinnen, stimmen die Vertragsparteien überein. „Die AVG bleibt mit diesem Abschluss abermals an der Spitze der Tarifabschlüsse der aktuellen Tarifrunde,“ so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky, „Mit den beiden Entgelterhöhungen von 300 Euro ab Juli 2024 und weiteren 120 Euro April 2025, insgesamt zehn Prozent Zulagenerhöhung, 3.000 Euro Inflationsausgleichsprämie, der stufenweisen Absenkung der Wochenarbeitszeit sowie der grundsätzlichen Fünf-Tage-Woche haben wir die Eisenbahnberufe deutlich aufgewertet.“ Die Absenkung der Wochenarbeitszeit bei der AVG von derzeit 39 Stunden pro Woche beginnt im Jahr 2025. Die 35-Stunden-Woche wird vier Jahre später, also am 1. Januar 2029, erreicht. Die Laufzeit des Tarifabschlusses beträgt 24 Monate.

Mit diesem Abschluss geht die AVG an die Belastungsgrenze

Die erzielten Verbesserungen sind aus Sicht der Tarifvertragsparteien dazu geeignet, einerseits dem Fachkräftemangel im Eisenbahnsystem zu begegnen und andererseits die Arbeit der vorhandenen Fachkräfte anzuerkennen sowie sie an die AVG zu binden.

„Ich freue mich, dass wir uns mit der GDL zügig geeinigt und Streiks für unsere Fahrgäste vermieden haben. Es ist eine gute Nachricht, dass wir uns trotz der wirtschaftlich schwierigen Zeiten schnell auf einen Tarifabschluss verständigt haben. Damit erkennen wir auch die exzellenten Leistungen unserer Mitarbeiter an“, erklärt Stephanie Schulze, Personalchefin der AVG. Der jetzige Abschluss sei für die AVG aber auch ein großer Kraftakt. „Damit sind wir an unsere Belastungsgrenze gegangen“, so Schulze.

Mit diesem Tarifabschluss hat die GDL in der laufenden Tarifrunde bereits mit 29 Unternehmen die marktprägenden und werthaltigen Regelungen für über 16.000 Eisenbahnerinnen und Eisenbahner abgeschlossen.

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