Anonymes Flugblatt: Nachbar gegen Gastro-Angebot im Durlacher Schlossgarten

Sommer im Schlossgarten. Foto: cg

Sommer im Schlossgarten. Foto: cg

Wie schon Friedrich Schiller wusste: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ – Auch die Gastronomen Petra und Benjamin Lindig mussten nach einem schwierigen Corona-Jahr nun diese Erfahrung im Durlacher Schlossgarten machen.

Seit Ende Mai sorgen sie mit der neuen T-Box und ihrem Café für schöne Sommermomente. „Sommer im Schlossgarten“ heißt entsprechend ihr Angebot, das direkt am Haupteingang im Schatten der alten Kastanienallee zum Verweilen einlädt. Vorerst in diesem Jahr als Probebetrieb gestartet, erfolgte seitens der Stadt bereits die Ausschreibung eines familienfreundlichen Gastro-Angebots an gleicher Stelle für die kommende Saison 2022. „Nach der Sommerpause soll im Ortschaftsrat die Entscheidung darüber fallen“, so Thomas Rößler, der die Hauptverwaltung des Durlacher Stadtamts leitet.

Anonymes Flugblatt

Ginge es allerdings nach einem anonymen Anwohner, sollte zukünftig das gastronomische Angebot im Schlossgarten wieder abgeschafft werden. Per Flugblatt wollte er die Anwohner rund um den Durlacher Schlossgarten überzeugen, sich ebenfalls dagegen auszusprechen – der Einfachheit halber waren gleich die Kontaktdaten zum Stadtamt auf dem Schriftstück hinterlegt. In diesem wird von „Fakten schaffen“ gesprochen, von einem „Spaß-Park“, in dem man sich nicht mehr erholen könne. Dem nicht genug: Das Wohl der Parkfauna und -flora sei in Gefahr. Tiere würden verdrängt werden, die alten Bäume seien durch Brand gefährdet. Schmutz, Gestank, Ungeziefer, gar Ratten befürchtet der anonyme Schreiberling. Zudem bringt er „Wettbewerbsverzerrung“ ins Spiel, fürchtet um Parkplatzschwund vor dem Haus und bemängelt das Einhalten der Schließzeiten.

„Bisher kamen nur durchweg positive Rückmeldungen“

Verwundert darüber zeigt sich Geschäftsführer Benjamin Lindig: „Bisher kamen nur durchweg positive Rückmeldungen.“ Niemand sei mit einer Beschwerde deswegen auf ihn zugekommen. Freitags und samstags hätten sie bis 23 Uhr geöffnet, unter der Woche nur bis 22 Uhr – „da schließen wir sogar eine Stunde früher, möglich wäre auch hier bis 23 Uhr“. Durch zusätzlich aufgestellte Mülleimer hätte sich die Sauberkeit im Schlossgarten seit dem Betrieb des Cafés sogar verbessert.

Auch im Rathaus kamen neben lediglich zwei Rückmeldungen, die sich einigen der Argumente des Flugblattes angeschlossen haben, ein Vielfaches an positiven Rückmeldungen an, so Rößler. Entsprechend fielen auch die Reaktionen in der Facebook-Gruppe „Du lebst schon lange in Durlach, wenn ...“ aus, nachdem eine Nachbarin das erhaltene Pamphlet gepostet hatte. „Ich bin auch ein Anwohner und bin begeistert, dass der Schlossgarten inzwischen so vielfältig genutzt wird. Schließlich sind Parks inzwischen ja für‘s Volk und nicht mehr für den Adel“, wird darin das Angebot gar gelobt. Das hatte sich der anonyme Schreiber wohl anders vorgestellt.

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