Karlsruher Verkehrsverbund passt seine Tarife an - im Durchschnitt 4,2 % teurer

KVV

Wegen permanent steigender Energiepreise für Bahnstrom und Diesel, erneuter Personalkostensteigerungen insbesondere im Busbereich und notwendiger struktureller Anpassungen zur Harmonisierung von Tarifbestimmungen passt der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) seine Fahrpreise zum 9. Dezember 2012 im Durchschnitt um 4,2 Prozent an.

Damit fällt die Preiserhöhung gegenüber dem vergangenen Jahr etwas höher aus, als die Tarife durchschnittlich um 3,9 Prozent anstiegen. Der KVV rechnet auch in den kommenden Jahren nicht mit einer Trendumkehr bei der Kostenentwicklung.

Vergleicht man die Tarifangebote des Karlsruher Verbunds mit denen anderer Verbünde, gehört der KVV insbesondere bei den Zeitkarten und den netzweit gültigen Fahrkarten zu den günstigsten Verbünden Deutschlands. Um den KVV-Tarif übersichtlicher und transparenter zu machen sowie die Nutzung von Bus und Bahn auch über Verbundgrenzen hinaus zu vereinfachen, werden einige tarifliche Sonderregelungen aus dem Tarif genommen und Zugangshürden durch die Harmonisierung der landes- und bundesweiten Tarifbestimmungen abgebaut. Trotz eines erwarteten Rückgangs der Schülerzahlen um jährlich etwa zwei Prozent wird das Angebot so umfangreich wie bisher aufrecht erhalten.

Der KVV verbessert mit neuen Fahrzeugen, einer erheblich ausgeweiteten Fahrgastinformation und dem Bau neuer, barrierefreier Haltestellen gleichzeitig das Angebot für die Kunden. Hierzu zählen beispielsweise auch die Aktionen zur Gewinnung von Neukunden. So hatte der Verbund auch in diesem Sommer wieder ein Spezialangebot im Tarifprogramm: Wer die „JubelCard“ erwarb, konnte entweder in den Monaten Juli und August oder in den Monaten August und September für günstige 69 Euro im ganzen Netz des KVV an jedem Tag rund um die Uhr unterwegs sein. Wer sich als „JubelCard“-Besitzer nach den beiden Monaten für ein KVV-Abonnement entschied, fuhr den ersten Monat seines Abos gratis.

Die einzelnen Tarifmaßnahmen sehen wie folgt aus:

Einzelfahrkarten

Mit einem Anteil von 70 Prozent aller Einzelfahrkarten werden die Ein- und Zwei-Waben-Karten (Stadtgebiet Karlsruhe oder Baden-Baden) am stärksten nachgefragt. Nach einer Pause im vergangenen Jahr werden die Preise für Fahrten in Karlsruhe oder Baden-Baden um 10 Cent von bisher 2,20 auf 2,30 Euro erhöht. Auch die Preise für Fahrten zu weiter entfernten Zielen erhöhen sich: So kosten sieben Waben und mehr für eine Fahrt im gesamten Netz künftig 6,30 Euro gegenüber bisher 5,80 Euro.

Zum Tarifwechsel im Dezember wird im Sinne einer bundeseinheitlichen Handhabung bei allen Verbünden die Sonderregelung für die BahnCard für Kinder aufgehoben. Als letzter Verbund in Baden-Württemberg gewährte der KVV bisher Kindern mit BahnCard auf die bereits ermäßigte Einzelfahrkarte Kind nochmals eine Ermäßigung von etwa 25 Prozent. Betroffen davon sind lediglich 0,1 Prozent der gesamten Verkäufe an Einzelfahrkarten im Jahr 2011. Die großzügigen und familienfreundlichen Mitnahmeregelungen des KVV etwa bei den Tageskarten Solo oder den Zeitkarten haben natürlich Bestand. Ebenso gilt die BahnCard-Ermäßigung für Erwachsene wie bisher.

Für zwei Waben bei einer Fahrt mit der 4er-Karte fallen künftig 8,70 Euro statt 8,30 Euro an. Drei Waben verteuern sich um 70 Cent, vier Waben um 1,10 Euro und fünf Waben kosten zukünftig mit 16 Euro 1,10 Euro mehr als bisher. Die Preise der 4er-Karten sind gegenüber den Einzelfahrkarten um mindestens fünf Prozent ermäßigt.

24-Stunden-Karten werden zu Tageskarten

Im Zuge einer weiteren landesweiten Tarifharmonisierung werden die bisher als 24-Stunden-Karten ausgegebenen City- und Regiokarten künftig als „Tageskarten“ mit Gültigkeit bis 3 Uhr des Folgetages ausgegeben. Auch die benachbarten Verbünde VRN und VPE stellen ihre 24-Stunden-Karten auf Tageskarten um, so dass ab dem Jahr 2013 in allen Verbünden, mit denen Überlappungsregelungen bestehen, einheitlich nur noch Tageskarten ausgegeben werden.

Die insbesondere für Einkäufe genutzte Citysolo-Karte für eine Person kostet nun 5,60 Euro (bisher 5,20 Euro), als Cityplus für fünf Personen 8,80 Euro (bisher 8,20 Euro). Der Preis für die bei Ausflügen beliebte Regiosolo-Karte für eine Person liegt bei 9,80 Euro (bisher 9,10 Euro), die Regioplus-Karte für fünf Personen kostet 16,60 Euro (bisher 15,40 Euro). Wer die Quattro-Karte kauft, kann seine Fahrtkosten um rund 13 Prozent senken. Der Preis für die City quattro steigt um 1,50 Euro auf 19,50 Euro und der Preis der Regio quattro von 31,30 Euro auf 34,30 Euro.

Monats- und Jahreskarten

Der Preis für eine übertragbare Monatskarte für Karlsruhe (zwei Waben) steigt von 50 Euro auf 52 Euro, für drei Waben von 66 Euro auf 69 Euro. Nutzer eines übertragbaren Jahresabonnements zahlen künftig mit 45 Euro für die Fahrt in zwei Waben 1,80 Euro mehr pro Monat, der Preis für drei Waben steigt von 57 Euro auf 59,80 Euro pro Monat. Wer regelmäßig weitere Strecken fährt, nutzt zumeist die netzweit gültige KombiCard, die bereits ab vier Waben günstiger ist als die Umwelt-Jahreskarte. Mehr als 13.000 Abonnenten fahren bereits mit diesem Angebot. Die KombiCard kostet im Abo künftig 72 Euro monatlich (bisher 69 Euro), die KombiCard Partner kostet 54 Euro (bisher 52 Euro). Auch bei der „9-Uhr-Karte“ wird der Preis angepasst. Die Fahrkarte für drei Waben kostet künftig 40,50 Euro pro Monat (bisher 38,50 Euro), das komplette KVV-Netz 57 Euro pro Monat (bisher 54 Euro).

Karte ab 60 jetzt mit altersabhängig unterschiedlichen Preisen

Eine differenzierte Veränderung gibt es bei der erfolgreichen „Karte ab 60“: Die Entwicklung der Gesellschaft hat in den letzten Jahren zu einer deutlichen Anhebung der Rentenaltersgrenze geführt. Immer mehr Menschen bleiben auch jenseits des 60. Lebensjahres berufstätig. Der KVV reagiert darauf mit einer differenzierten Preisgestaltung für dieses Angebot ab dem 60. und dem vollendeten 63. Lebensjahr: Der Preis beträgt für Kunden ab 63 Jahre zukünftig im Abo monatlich 37,50 statt bisher 35,50 Euro. Alle ab dem 1. Januar 2013 neu begonnenen Abonnements von Kunden im Alter zwischen 60 und unter 63 Jahren kosten den um sechs Euro erhöhten Preis von 43,50 Euro monatlich. Für alle bis spätestens 1. Dezember 2012 begonnenen Abonnements von Kunden zwischen dem 60 und 62 Jahren gewährt der KVV Bestandsschutz: Diese Kunden zahlen auch weiterhin denselben und damit niedrigeren Tarif wie Kunden ab 63 Jahre. Die „Karte ab 60“ wird im 15. Jahr nach ihrer Einführung von mehr als 33.000 Kunden genutzt und gehört nach der ScoolCard zu den am meisten nachgefragten Zeitkarten.

Die im ganzen KVV-Netz gültige ScoolCard und die StudiKarte werden von den Tarifanpassungen im Dezember wie in den vergangenen Jahren auch ausgenommen und jeweils erst zum 1. September  2013 erhöht. Über die neuen Preise wird rechtzeitig informiert.

Aufbrauchsfristen

Die „alten“ Einzelfahrkarten, 4er-Karten und 24-Stunden-Karten sind noch bis 30. Juni 2013 gültig und können bis dahin verwendet werden. Nach diesem Zeitpunkt gelten sie nicht mehr zur Fahrt und können in den Kundenzentren des KVV erstattet werden.

Wegfall von Sonderregelungen

Einige tarifliche Besonderheiten im KVV-Gebiet haben durch die Einführung neuer Tarifangebote wie der günstigen Netzkarten inzwischen an Bedeutung verloren. Dazu gehört die Sonderregelung für Fahrten von Ettlingen, dem Albtal und Malsch zum Karlsruher Hauptbahnhof: Sie wird aufgehoben. Künftig werden auch für Fahrten aus diesen Gemeinden wie für alle anderen Fahrten aus dem gesamten Verbundgebiet zu allen Zielen in Karlsruhe einheitlich zwei Waben für das Karlsruher Stadtgebiet berechnet.

Weil die Kurzstrecke in der Karlsruher Fußgängerzone nur noch von sehr wenigen Kunden - maximal zehn Fahrten an einem Tag -  in Anspruch genommen wird, entfällt künftig der Kurzstreckentarif. Alle Fahrten in Karlsruhe kosten unabhängig von der Streckenlänge oder dem Ort einheitlich den Preis von 2,30 Euro.

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