Eine besondere Farbenlehre gab es für die Teilnehmer der Erlebnis-Tour, denn schnell war klar: je dunkler die Farbe, desto schwieriger der Parcours. Doch bevor es auf die Seile ging, begrüßte Jochen Brischke, Geschäftsführer des Waldseilparks, die Gäste und informierte in einer kurzen Einführung über die Geschichte und Entstehung des Hochseilgartens.
Ende 2009 war nach 2 ½ Jahren teils zäher Verhandlungen mit Ämtern und Behörden endlich Baubeginn, nachdem die letzten Bedenken ausgeräumt werden konnten. Die Anlage die komplett wieder abbaubar und die Seile so an den Bäumen befestigt, dass diese nicht beschädigt werden. Außerdem ist ständig geschultes Personal an verschiedenen Punkten des Parks unterwegs, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Der ehemalige Sportlehrer ist von dem positiven Effekt auf die persönliche Entwicklung überzeugt, die diese Sportart auf Menschen ausübt. Das erlebte Brischke damals mit seiner Hauptschulklasse, als selbst die „Coolsten“ plötzlich den Schwächeren in den Seilen halfen.
Auch heute noch sind es viele Schulklassen und Familien, die sich gemeinsam über eine der 84 Kletterstationen auf die 10 Parcours mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden begeben. Und die meisten kommen wieder, denn es macht einfach Spaß, wie auch bei der Erlebnis-Tour alle Teilnehmer bestätigten. Jeder Kletterfreudige muss jedes Mal eine Einführung machen. „Das ist Pflicht“, so Brischke, „denn man kann vorher nicht sehen, wer Profi und wer Anfänger ist“. Uli, der Einführungstrainer an diesem Tag zeigte der Gruppe den richtigen Umgang mit der Ausrüstung und wies auf einige Benimmregeln hin. So lassen sich die Karabiner auf Grund eines ausgeklügelten Sicherheitssystems niemals gleichzeitig öffnen: Ist der eine offen, bleibt der andere am Seil gesperrt, bis man den ersten wieder eingehakt hat.
Sicher ist es auf jeden Fall. Bis Windstärke 6 und Regen können Besucher auf die Seile, nur bei Gewitter direkt über dem Park werden die Parcours solange gesperrt, bis Blitz und Donner vorbei gezogen sind. Dann nutzt man die Zeit und holt sich einen Kaffee oder eine heiße Schokolade und freut sich zusammen mit knapp 20.000 anderen großen und kleinen Besuchern pro Jahr darauf, endlich wieder hoch zu dürfen. Und das Ziel für eine Teilnehmerin war von Anfang klar: „Ich komme wieder und dann mach ich den 'Schwarzen Parcours'“.