Der Buchautor Thomas Adam, Museumsleiter und Kulturbeauftragter der Stadt Bruchsal, wird in seinem Vortrag dem Zuhörer seine Heimat, den Kraichgau, geschichtlich und kulturell näher bringen, wie ihn der regional erfahrene Besucher noch nicht kennt. Dabei wird er sein neuestes Buch: „Kleine Geschichte des Kraichgaus“ vorstellen.
Diese gemeinsame Veranstaltung des Förderkreises Archäologie in Baden und des Freundeskreises Pfinzgaumuseum/Historischer Verein Durlach findet statt am
Dienstag, den 1. März 2011 um 19.30 Uhr im Bürgersaal des Rathauses.
Der Eintritt ist frei.
Hintergrund
Für Adam geht es in erster Linie darum, regionale Geschichte zu vermitteln, Verständnis zu wecken für historische Entwicklungen in der näheren Umgebung. Gerne zitiert er ein Wort, das er vor vielen Jahren aufgeschnappt hat und das ihm seither zum Credo geworden ist: dass es darum gehen müsse, die Heimat geschichtlich zu sehen und nicht die Geschichte heimatlich. Deshalb werden in Adams Kraichgauer Geschichte auch die dunkleren Aspekte der regionalen Vergangenheit nicht ausgeklammert, Hexenwahn und religiöse Konflikte ebenso wenig wie der Nationalsozialismus oder auch die Umweltprobleme der Gegenwart.
Wobei heimatliche Gefühle Adam selbst alles andere als fremd sind. „Man kann für eine Sache, für eine Region, sogar für einen Menschen ja durchaus tiefe Gefühle empfinden und ihn trotzdem bewusst hinterfragen“, sagt der Autor. „Das eine schließt das andere nicht aus.“ Er selbst sei gewissermaßen „ein Kind zweier Landschaften“: Aufgewachsen und noch immer verwurzelt in Untergrombach bei Bruchsal, habe ihn einerseits die flache Rheinebene stark geprägt, andererseits das wellige Auf und Ab im Kraichgau. Adams 2010 erschienene „Kleine Geschichte des Kraichgaus“ ist nun das Resultat seiner Beschäftigung mit dem Hügelland – Kaleidoskop einer ungemein bewegten Historie vom Homo heidelbergensis, dem ältesten Menschenfund in Deutschland, bis zur TSG 1899 Hoffenheim. Und mit großen Kraichgauer Namen: Reformator Philipp Melanchthon, Bundschuhführer Joß Fritz, „Teufelsbündler“ Georg Johann Faust, schließlich auch Bundespräsident Theodor Heuss aus Brackenheim.