Antrag
Brunnen gehören seit Urzeiten zum Lebensraum der Menschen. Das lebenswichtige Trinkwasser sollte schon immer in der Nähe der Wohnstätten sein. Somit zählen Brunnen zum Kulturgut der Menschheit, das es zu erhalten gilt. Weiterhin ist „Wasser“ ein belebendes Element mitten in der ansonsten „steinernen“ Stadt. Nicht umsonst bemühen sich Institutionen und Vereine um den Erhalt alter Brunnen und um die Aufstellung neuer Brunnen!
So haben sich auch der Historische Verein Durlach und der Kulturbeirat des Ortschaftsrates um die Erhaltung eines ca. 200 Jahre alten Durlacher Brunnentroges auf ehemaligem EnBW-Gelände bemüht, ein Trog, wie er früher in der Altstadt häufig vorkam. Im Einvernehmen mit den Verkehrsbetrieben wurde er an der Talstation der Turmbergbahn aufgestellt, um müde Wanderer zu laben, wovon auch häufig Gebrauch gemacht wurde. Anlässlich der Einweihungsfeier im Jahre 2004 wurde auch auf den Bezug aufmerksam gemacht, dass die Turmbergbahn bis 1966 mit Wasser betrieben wurde.
So war das Entsetzen groß, als in der jüngsten Ortschaftsratssitzung verkündet wurde, der Brunnentrog sei in den Oberwald ins dortige Wassermuseum gebracht worden, da die Wasserleitung gebrochen wäre. Dem Vorsitzenden der Europäischen Brunnengesellschaft, Sektion Karlsruhe, wurde gesagt, die Talstation werde umgebaut. Dies wäre aber kein Grund, den Brunnen nicht wieder aufzustellen!
Sowohl Brunnengesellschaft als auch FDP und der Historische Verein sind empört über das heimliche Entfernen dieses Brunnens. Und es wird befürchtet, dass auf diese Art weitere Durlacher Brunnen rückgebaut werden, so z.B. der Brunnen am Eingang des alten Schlachthauses.
Wir stellen deshalb folgende Anträge zur Behandlung in der nächsten Ortschaftsratssitzung, damit im Frühjahr wieder in allen Durlacher Brunne Wasser sprudeln kann:
- Der Brunnen an der Talstation der Turmbergbahn ist wieder zu installieren, mitsamt den Schildern.
- Plant das Gartenbauamt bestimmte Brunnen nicht mehr zu betreiben, bzw. im Sommer kein Wasser mehr fließen zu lassen? Ist geplant, Brunnen ersatzlos abzubauen?
Unterzeichnet von: Dr. Horst Dilger, Dr. Angelika Fink-Sontag, Dr. Jan Kowalski, Dipl.- Ing. Günther Malisius