Schlechter Schlaf macht krank

Schlechter Schlaf macht krank

Internist Dr. Thorsten Piepgras ist Spezialist für Schlafstörungen. Foto: pm

Schlafmedizinische Abteilung der Paracelsus-Klinik genießt ausgezeichneten Ruf

Morgens ausgeschlafen und erholt sein – bei rund 10 Prozent der Bevölkerung kommt das nur selten oder gar nicht vor. Die Ursachen von Schlafstörungen und nicht erholsamen Schlaf sind vielfältig und – das ist die gute Nachricht - in den meisten Fällen sehr gut behandelbar.

„Menschen, die dauerhaft schlecht schlafen, riskieren, ernsthaft krank zu werden, deshalb ist eine frühzeitige und professionelle Behandlung von chronischen Schlafstörungen so enorm wichtig“, rät Dr. Thorsten Piepgras anlässlich des bundesweiten „Tag des Schlafes“ am 21. Juni. Der Internist leitet die schlafmedizinische Abteilung der Paracelsus-Klinik Karlsruhe. Die Abteilung gehört mit 11 Plätzen im Schlaflabor und 15 schlafmedizinisch ausgebildeten Mitarbeitern zu den größten der Region. In der täglichen Sprechstunde behandeln Piepgras und sein Team Menschen jeden Alters. „Der Bedarf an Beratung ist riesig, Schlafstörungen gehören mit zu den häufigsten Gründen für einen Arztbesuch“, so Piepgras.

Den meisten Patienten können die Schlafmediziner der Paracelsus-Klinik helfen. Schlafmittel spielen dabei für die Therapie eine eher untergeordnete Rolle, stattdessen beginnt die Behandlung zunächst mit einer gründlichen Untersuchung samt genauer Befragung des Patienten. Schlafstörungen sind vielgestaltig und reichen von Problemen beim Einschlafen über häufiges nächtliches Aufwachen bis zu Tagesschläfrigkeit trotz schlafend verbrachter Nachtstunden. Auch das so genannte „Restless-Legs-Syndrom“ kann Ursache einer Schlafstörung sein. Vielfach wissen die Betroffenen gar nicht, dass sie eine chronische Schlafstörung haben. So bleiben etwa 90 Prozent der Schlafapnoe, also die manchmal minutenlangen nächtlichen Atemaussetzer, lange unerkannt. Die Betroffenen fühlen sich tagsüber zwar ständig müde und erschöpft, ahnen aber nichts von den nächtlichen Aussetzern.

Schlafen im Labor

Wenn die ärztliche Untersuchung nicht schon auf die Art der Schlafstörung hinweist, empfehlen die Schlafmediziner „Eine Nacht im Schlaflabor“. Hier werden die Patienten zunächst ordentlich verkabelt: Herzschlag, Atemfrequenz, Schlaftiefe oder die Muskelanspannung im Schlaf werden mit empfindlichen Sonden gemessen. Per Videokamera können die Bewegungen der Beine aufgezeichnet werden. Die Sonden werden so befestigt, dass der Patient sich normal bewegen und drehen kann. Vergleichbar mit dem Tragen einer Armbanduhr, geraten die Sonden schnell in Vergessenheit, so dass sie das Schlafverhalten nicht beeinträchtigen.

Verhaltensänderungen für einen besseren Schlaf

Auf Basis dieser exakten Diagnostik entwickeln die Schlafmediziner der Klinik einen individuellen Therapieplan. Liegt eine Schlafapnoe vor, hilft in aller Regel eine Atemmaske. Die große Gruppe der Menschen, die an Ein- und Durchschlafstörungen leiden, können meist schon mit kleinen Verhaltensänderungen zurück zu einem gesunden Schlaf finden. Regelmäßige Schlafzeiten, Reduktion des  Alkoholkonsum, eine Entspannungsphase vor dem Schlafengehen – das sind einige der Ratschläge, die Piepgras seinen Patienten mit auf den Weg gibt. Wird das Restless-Legs-Syndrom diagnostiziert, hilft eine medikamentöse Behandlung dieser Erkrankung, die die Symptome lindert und somit auch das Durchschlafen erleichtert.

Schlafen Sie gut!

Dr. Thorsten Piepgras hat ein paar wertvolle Tipps, wie Sie Ihr Schlafverhalten verbessern können:

  • Gehen Sie immer ungefähr zur gleichen Zeit ins Bett und stehen Sie zu ähnlichen Zeiten auf – und zwar auch am Wochenende!
  • Verbringen Sie nicht zu lange schlaflos im Bett: Es besteht die Gefahr, dass das Bett unbewusst mit Schlaflosigkeit assoziiert wird. Das erschwert das Einschlafen zusätzlich.
  • Vermeiden Sie abends übermäßigen Alkoholkonsum, das stört die Nachtruhe. Auch Fernsehkonsum im Schlafzimmer verhindert ein entspanntes Einschlafen.
  • Vermeiden Sie reichhaltige Mahlzeiten direkt vor dem Schlafengehen.
  • Gönnen Sie sich vor dem Zubettgehen eine Phase der Ruhe und Entspannung.
  • Ein schweißtreibendes Sportprogramm zu abendlicher Stunde wirkt anregend und stört demzufolge das Einschlafen.

Weitere Informationen

Paracelsus-Klinik Karlsruhe auf Durlacher.de