Gesellschaft „Bavaria“ Durlach

„Liebe, Freundschaft, Sitte stets in unsrer Mitte“
So lautet das Motto der Tischgesellschaft Bavaria!

120 Jahre Bavaria

Am 10. Oktober 2014 fand die 120-Jahr-Feier der Bavaria im Lokal Schützenhaus auf dem Turmberg statt.

Zunächst begrüßte Vorstand Klaus Postweiler alle Bavaren mit ihren Gattinnen, die mit einer Rose empfangen wurden. Nach dem Bavarenwahlspruch begann der Vorstand mit einem Rückblick auf 120 Jahre Bavaria. Eine stolze Zahl. War doch in früheren Jahren die Mitgliederzahl auf 50 begrenzt, so sind wir heute 21 eingetragene Mitglieder. Klaus Postweiler erzählte weiter aus der Entstehung der Bavaria – deren Ursprung Handwerker, Beamte, Angestellte und Künstler waren – ihrem Gesang und was der Begriff „ab in die Kanne“ bedeutet. In all den vielen Jahren wurde die Bavaria von nur acht Vorständen geführt, was eigentlich für die innere Zufriedenheit spricht. Im Schnitt waren es 16 Jahre.
Ehrenvorstand Günter Meier überreichte einen Bildband der Bavaria aus alten Zeiten, der von Gerda Schneider-Sato zusammengestellt wurde. Uschi Zapfl überreichte im Namen der Bavarenfrauen ein Kuvert für das Jubiläum. Nach den Gratulationen wurde das Essen serviert.

Günter Meier arrangierte für einen weiteren Höhenpunkt die Sing- und Spielgruppe des Gesangsvereins Lyra Durlach unter der Leitung von Alfred Jungmann. Die SSG sang ein Schwarzwaldlieder-Potpourri und beim zweiten Auftritt bekannte Melodien. Günter Meier hat nicht nur die SSG arrangiert, sondern auch deren Auftritt gesponsert. Danke Günter Meier.

Was wäre ein Verein ohne seine langjährigen Mitglieder. So wurden Jürgen Arheidt für 15 Jahre, Werner Loser für 25 Jahre, Jürgen Schmitt für 30 Jahre, Klaus Gabele und Günter Meier für 45 Jahre und Manfred Knecht sogar für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Manfred Knecht bedankte sich mit einem selbstgereimten Vers. Auch Fotograf Hans Borchardt wurde ein Präsent überreicht. Für Mitgliederwerbung sind Detlef Keidel und Karlheinz Seiferling mit einem Dankeschön bedacht worden.

Mit dem Cantus „Was die Welt morgen bringt“ beendete Vorstand Klaus Postweiler die 120-Jahr-Feierlichkeit und bedankte sich nochmals bei Alfred Jungmann und Günter Meier. Danke auch an die Spende der Bavarenfrauen, Werner Loser, Karlheinz Seiferling und Manfred Knecht.

Geschichte

Die Durlacher Bavaren sind eigentlich eine "stille Gesellschaft", jedoch nicht im juristischen, sondern im direkten Sinne. Sie drängt nicht nach außen und viele Durlacher wissen gar nichts von der Existenz dieser Vereinigung.

Hier ein Rückblick über die Geschehnisse des Gründerjahres 1894, in dem der Reichstag die Handelsverträge mit Russland beschloss, in dem der in Karlsruhe als Professor tätige Physiker und Entdecker Heinrich Rudolf Hertz verstarb, in dem der Serologe Paul Ehrlich die Tuberkelbazillen und deren Bekämpfung entdeckte und in dem sich die erste Frauenvereinigung für die Gleichberechtigung der Frau einsetzte. In diesem Jahr wurde aus einer Tanzstundengesellschaft die Bavaria gegründet, mit dem Ziel die Freundschaft und Geselligkeit zu pflegen.

Laut Satzung war das Maximum der möglichen Mitgliederzahl auf 50 gesetzt, was immer streng eingehalten wurde. Verstarb in der Herrengesellschaft ein Mitglied, so wurde nach strengem Auswahlverfahren diese Lücke aufgefüllt.

Weshalb man den Namen "Bavaria" wählte, lässt sich heute nicht mehr feststellen.

Hintergrund

Möglicherweise waren die Bier trinkenden Bavaren ein gewisses Vorbild, denn bei den turnusmäßigen Treffen floss sowohl der Gerstensaft als auch der Wein - sofern keine Kriegszeit war - in Strömen.
In dieser Durlacher Gesellschaft fanden sich Handwerker, Künstler, Arbeiter, Angestellte und Beamte - jedoch keine Akademiker. Politische Einstellung und Religion spielten keine Rolle. Man übernahm jedoch bei den Kommersabenden die studentischen Gepflogenheiten, sang  Studentenlieder und trug entsprechende Mützen mit dem blau-roten-goldenen Bavarenband. Hohe Verluste erlitt man in den beiden Kriegen. In der letzten Nachkriegszeit überwanden die Bavaren den Durst mit "Dünnbier", oder dadurch, dass sie eine Nähmaschine gegen Mostobst eintauschten und daraus einige tausend Liter Apfelwein machten, den sie "Hebrechtlang" tauften. So wurde die Durststrecke zum besseren Bier und Wein nach dem Krieg überbrückt.

Die Damen und Ehefrauen der Bavaren waren nur bei den großen Anlässen wie Jubiläum, Fastnacht, Weihnachtfeier und Ausflug zugelassen. Sie trafen sich jedoch gesondert in einem Kränzchen, wo sie einmal in den zwanziger Jahren im "Ochsen" in Durlach bis über die Polizeistunde "tagten" und dann nachts um 2 Uhr von den Ordnungshütern aufgeschrieben wurden.
Dass Ausdauer bei den Bavaren großgeschrieben wird, zeigt die Tatsache, dass die Gesellschaft in den vergangenen hundertdreizehn Jahren von nur acht Präsidenten geleitet wurde: Ernst Korn, Wilhelm Schaber, Albert Jäger, Erwin Postweiler, Willi Schaber, Berthold Hornung und jetzt von Günter Meier.

Ziele

Ziel der Bavaren ist es in der Tat, den ursprünglichen klein gehaltenen Kreis größer werden zu lassen, denn die Höchstmitgliederzahl von 50 ist schon lange unterschritten.
Wer also mit dem Ziel der Freundschaft und Geselligkeit Mitglied im der Bavaria werden will, ist sicherlich in dem traditionsreichen Durlacher Herrenclub herzlich Willkommen.

Kontaktdaten

Gesellschaft „Bavaria“ Durlach

Klaus Postweiler
Ostmarkstraße 73
76227 Karlsruhe
kpostweiler(at)gmail.com

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