Erste Öffnungsschritte auch für Kultur: Museen, Bibliotheken und Archive bereiten sich auf Publikum vor

Ab Samstag öffnet auch das Pfinzgaumuseum in der Karlsburg wieder seine Türen. Eine vorherige Terminvereinbarung ist jedoch erforderlich. Foto: cg

Ab Samstag öffnet auch das Pfinzgaumuseum in der Karlsburg wieder seine Türen. Eine vorherige Terminvereinbarung ist jedoch erforderlich. Foto: cg

Kunstministerin Theresia Bauer: „Das direkte Kulturerleben kommt in unser Leben zurück. Ich hoffe, dass wir bald weitere Schritte ermöglichen können.“

„Mit unglaublicher Kreativität und großem Engagement haben die Kulturschaffenden im Land in den vergangenen Monaten auf digitalem Wege die kulturelle Grundversorgung für die Gesellschaft bereitgestellt. Diese kann das direkte, gemeinsame Erleben und den Austausch niemals ersetzen. Deshalb bin ich dankbar, dass wir ab heute landesweit auch im Kulturbereich – in den Museen und Ausstellungshäusern, den Bibliotheken, den Archiven und Gedenkstätten – erste Schritte der Öffnung gehen können und die Häuser in Kürze ihrem Publikum wieder offenstehen“, sagte Kunstministerin Theresia Bauer am Montag (8. März 2021) in Stuttgart.

In Regionen mit weniger als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen sei auch der Betrieb von Musik-, Kunst- und Jugendkunstschulen für Einzelunterricht und Gruppen von bis zu fünf Kindern bis einschließlich 14 Jahren wieder erlaubt. „Das gilt auch für den Unterricht der Musikvereine im Land und ist ein wichtiger Schritt für die Breitenkultur“, so Bauer weiter.

Museumsbesuch abhängig vom Inzidenzwert

Bei einem Inzidenzwert von landesweit deutlich unter 100 gelten für den Museumsbesuch die Regeln analog zum Einzelhandel: Nach vorheriger Vereinbarung werden Einzeltermine vergeben; auch die Abstandsregelungen gelten analog zum Einzelhandel. Liegt der Inzidenzwert regional stabil unter 50, ist der Betrieb von Museen, einschließlich Freilichtmuseen und Ausstellungshäusern, Galerien und Gedenkstätten ohne vorherige Terminbuchung und ohne die im Fall der höheren Indizenzwerte geltenden räumlichen Beschränkungen möglich.

Kunststaatssekretärin Petra Olschowski hatte sich bereits vergangene Woche mit den Vertreterinnen und Vertretern der Museen im Land ausgetauscht. Die Museen hatten dabei geäußert, dass sie teilweise einige Tage Vorlaufzeit brauchen, um den Betrieb wiederaufzunehmen. „Wir sind uns bewusst, dass die sukzessive Öffnung der Museen, öffentlichen Bibliotheken und Archive unter den neuen Rahmenbedingungen einiger Tage der Umsetzung bedarf. Umso mehr freuen wir uns auf die Wiedereröffnung und großartige neue Ausstellungen und Angebote“, sagte Staatssekretärin Olschowski.

Da die Öffnung der Museen abhängig ist von den Inzidenzahlen, gibt es keinen einheitlichen Öffnungstermin der Museen im Land.

Zwei Landesmuseen begrüßen Besucher bereits ab heute

Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe und die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden wollen ihre aktuelle Ausstellung schon ab Dienstag, 9. März 2021, für das Publikum öffnen. Das Staatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe und das Badisches Landesmuseum werden am 16. März öffnen. Auch die staatlichen Museen in Stuttgart – Staatsgalerie, Linden-Museum, Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart, Haus der Geschichte und Landesmuseum Württemberg – haben sich auf einen gemeinsamen Öffnungstermin am Dienstag, 16. März, verständigt. Das Landesarchiv Baden-Württemberg wird ab heute seine Lesesäle und Ausstellungen wieder öffnen.

Pfinzgaumuseum und Stadtmuseum öffnen

Ab Samstag (13. März 2021) kann nach vorheriger Terminvereinbarung (siehe „Weitere Informationen“) auch das Pfinzgaumuseum in Durlach wieder besucht werden. Die Dauerausstellung zur Durlacher Stadtgeschichte können Interessierte fast vollständig besichtigen, der Prinzessenbau bleibt jedoch wegen Bauarbeiten vorerst noch geschlossen. Die Sonderausstellung „Durlacher Augenblicke. Fotografien von Günter Heiberger aus den 1980er und 1990er Jahren“ (siehe „Artikel zum Thema“) ist ebenfalls wieder zu sehen und wird zudem bis zum 30. Mai 2021 verlängert.

Ebenfalls am Samstag kann das Stadt­mu­seum Karlsruhe nach vorheriger Terminvereinbarung (siehe „Weitere Informationen“) wieder besucht werden. Die dort gezeigte Sonderausstellung „Charleston und Gleichschritt. Karlsruhe in der Weimarer Republik" wird ein zweites Mal verlängert und ist nun bis zum 18. April 2021 zu sehen.

Theater, Oper, Konzerthäuser, Kinos, Breitenkultur: Weitere Schritte

Gemäß Bund-Länder Beschluss vom 3. März 2021 sind abhängig vom Infektionsgeschehen frühestens zum 22. März 2021 Öffnungsschritte in weiteren Bereichen – insbesondere für Kultureinrichtungen und die Außengastronomie – möglich. Dies will die Landesregierung in Abhängigkeit zum Infektionsgeschehen im Rahmen der nächsten Verordnungsänderung umsetzen.

„Die Landesregierung bereitet entsprechende Schritte für die Kunst- und Kultureinrichtungen vor, insbesondere Theater-, Opern- und Konzerthäuser, Kinos, für Kulturveranstaltungen und die Breitenkultur. Ich hoffe, dass es uns die Pandemielage erlaubt, zügig die nächsten Öffnungsschritte zu ermöglichen“, sagte Kunstministerin Bauer.

Weitere Informationen

Termin für Pfinzgaumuseum und Stadtmuseum

Terminvereinbarungen sind von Montag bis Freitag zwischen 10 und 16 Uhr telefonisch unter 0721 / 133-4231 oder per E-Mail unter stadtmuseum(at)kultur.karlsruhe.de möglich. Am Wochenende können Termine während der Öffnungszeiten ausschließlich telefonisch unter 0721 / 133-4217 (Pfinzgaumuseum) und 0721 / 133-4234 (Stadtmuseum) vereinbart werden. Der Besuch ist grundsätzlich nur mit einer medizinischen Maske (OP-Maske oder FFP2-Standard) gestattet, zudem besteht eine Registrierungspflicht.

Pfinzgaumuseum

Galerie

09.10.2020 | „Durlacher Augenblicke“ – Fotografien von Günter Heiberger