Wie geht es mit der Verlängerung der Turmbergbahn weiter?

Während der dreiminütigen Fahrt legt die Turmbergbahn einen Höhenunterschied von 100 Metern zurück. Foto: cg

Während der dreiminütigen Fahrt legt die Turmbergbahn einen Höhenunterschied von 100 Metern zurück. Foto: cg

Dieser Frage ging die Ortschaftratsfraktion der Durlacher Grünen mit einem Antrag nach, indem sie einen Bericht der Verwaltung zum aktuellen Stand der Planungen einforderte.

In seiner Sitzung im Juni 2017 sprach sich der Ortschaftsrat Durlach für die Verlängerung der Turmbergbahn als Standseilbahn mit einer ebenerdigen Trassenführung bis zur B3 aus (s. Artikel zum Thema). Die Karlsruher Verkehrsbetriebe (VBK) stehen dabei unter Zeitdruck, denn die Betriebsgenehmigung der beliebten Bahn, die hinauf zum Hausberg der Durlacher führt, erlischt zum Ende des Jahres – sofern die Aufsichtsbehörde die Genehmigung nicht verlängert.

„Eine Stilllegung der Bahn zum 31. Dezember 2019 mangels Betriebsgenehmigung darf auf keinem Fall eintreten“, so die Grünen in ihrem Antrag. Ursprünglich war seitens der VBK für 2018/19 die Planungs- und Genehmigungsphase angedacht, so dass 2020 mit dem Bau hätte gestartet werden können.

Auch die Verkehrsbetriebe möchten die „historische Idee der Verlängerung der Standseilbahn nun konsequent“ umsetzen, so die Verwaltung in ihrer Stellungnahme zum Antrag der Grünen. Hierzu würden derzeit die Vor- und Entwurfsplanungen laufen, bevor in diesem Frühjahr die funktionale Ausschreibung veröffentlicht werde: „Dies ist erforderlich, um die ebenfalls beschlossene höhengleiche Querung, die bisher in Verbindung mit einem automatisierten Betrieb in Europa nicht realisiert wurde, in die Seilbahntechnik einzubinden und somit die Möglichkeit zur Zulassung zu gewährleisten. Hierdurch erfolgt ein zeitlicher Tausch zwischen Ausschreibung und Planfeststellung.“

Nach aktuellem Stand könnten damit die Planfeststellungsunterlagen im Jahre 2020 eingereicht werden, so die VBK – also ein Jahr verzögert. Der Bau kann erst nach erteiltem Planfeststellungsbeschluss erfolgen. Parallel dazu seien die Verkehrsbetriebe in laufenden Gesprächen mit dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg zur Klärung der finanziellen Förderung des Projekts.

„Da die umfassende Erneuerung der Turmbergbahn bis zum Ende dieses Jahres planungs-, genehmigungs- und bautechnisch nicht umsetzbar sei“, so die VBK weiter, „muss die Turmbergbahn auch im Jahr 2020 noch weiter betrieben werden.“ Daher hätten die Verkehrsbetriebe bereits frühzeitig Gespräche mit der entsprechenden Genehmigungsbehörde für Seilbahnen (Regierungspräsidium Freiburg) aufgenommen. Diese habe signalisiert, dass bei ersichtlichen Maßnahmen zur Erneuerung und Verlängerung der Turmbergbahn eine Verlängerung der Betriebserlaubnis möglich sei.

Weitere Informationen

Nicht jeder weiß es, doch die Turmbergbahn ist inzwischen die älteste Standseilbahn Deutschlands. Seit 1888 erschließt sie für Spaziergänger und Wanderer das Ausflugsgebiet rund um den 256 Meter hohen Turmberg. Bis zur gründlichen Modernisierung 1965/66 wurde die Turmbergbahn mit Wasserballast betrieben, heute fährt sie mit elektrischem Antrieb, hat aber noch einen Schaffner.

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