Durlachs Geschichte - eine Zeitreise
Kommen Sie mit auf eine interaktive Zeitreise durch Durlachs lange Geschichte.
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12. - 15. Jahrhundert 16. Jahrhundert 17. Jahrhundert 18. Jahrhundert
1196
Durlach, 1191 noch Dorf ("villa") genannt, ist eine staufische Stadt.
1219/34
Durlach wird Eigengut des Markgrafen von Baden.
1418
Die Stadt erhält das Recht, zwei Jahrmärkte zu halten. Sie hat wahrscheinlich schon sehr viel länger das Wochenmarktrecht.
8. April 1525
Während des Bauernkrieges kommen 2.500 aufständische Bauern in die Stadt, denen die Durlacher ihre Tore öffnen. Von hier aus ziehen sie weiter zum Kloster Gottesaue, das sie zerstören.
1556
Durlach wird protestantisch.
1565
Markgraf Karl II. verlegt seine Residenz von Pforzheim nach Durlach, das einen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung erlebt. Bau der Karlsburg auf dem Areal eines ehemaligen Jagdschlosses außerhalb der ursprünglichen Stadtmauern.
1586
Errichtung des "Gymnasium illustre" durch den Markgrafen, das bald fast den Rang einer Universität erlangt.
1601
Gründung der Schützengesellschaft Durlach, ältester aktiver Verein.
ab 1648
Nachdem die Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges überwunden sind, erlebt Durlach eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit.
15./16. August 1689
Während des Pfälzischen Erbfolgekrieges wird Durlach von den Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Von der Karlsburg bleibt nur der Prinzessenbau stehen.
1698
Beginn des Wiederaufbaus der Stadt nach Modellplänen von Thomas Lefèvre. Neubau des Schlosses nach Plänen von Egidio Rossi, von denen jedoch aus Geldmangel nur zwei Gebäudeflügel verwirklicht werden. In der nach Plänen von Giovanni Mazza wieder aufgebauten Stadtkirche kann Anfang September 1700 der erste Gottesdienst gefeiert werden.
1715
Beginn des Wiederaufbaus des Rathauses, dessen barocke Fassade 1845 bei den Umbauten nach Plänen des Durlacher Architekten Jakob Hochstetter ihr heutiges Aussehen erhält.
17. Juni 1715
Grundsteinlegung des neuen Schlosses im Hardtwald und Gründung von Karlsruhe. Allmählicher Wegzug der Regierungskollegien von Durlach nach Karlsruhe. Durlach wird zu einer Ackerbürgerstadt, die die neue Residenz mit Früchten und Getreide versorgt.
1723
Errichtung der Fayence, die bis 1847 besteht. Auch andere Manufakturen werden in Durlach, nicht in Karlsruhe, angesiedelt, wie 1735 die Münze und 1747 die Seidenkompagnie.
1724
Verlegung des Gymnasiums nach Karlsruhe, ein Teil der Schule wird in Durlach als Pädagogium weitergeführt.
Juli 1743
Brand im Stadtkern, dem 15 Häuser zum Opfer fallen.
1781
Neubau für das Pädagogium, der 1960 abgerissen wird.
1786
Gründung des Weinbauversuchsgutes.
1810
Bei der Neuorganisation der Verwaltung des unter napoleonischem Einfluss konstituierten Großherzogtums Baden wird Durlach bis 1832 zur Kreisstadt erhoben.
1824
Bau einer Wasserleitung nach Karlsruhe, das von nun an mit Durlacher Wasser versorgt wird.
1829
Erscheinen des Durlacher Wochenblattes, das seit 1897 als Tageszeitung herausgegeben und 1964 eingestellt wird.
1833
Die Karlsburg wird zur Kaserne, in der die Garnison bis zum Bau der Markgrafenkaserne 1913 untergebracht ist.
1834
Einrichtung der Gewerbeschule. Wachsende Bemühungen um Kinderbetreuung (Rettungsanstalt für sittlich verwahrloste Kinder 1837, Kinderbewahranstalt 1846) und schulische Ausbildung (Töchterschule 1825, Angliederung einer höheren Bürgerschule an das Pädagogium 1841).
1843
Durlach erhält eine Eisenbahnanbindung an die Strecke Heidelberg-Karlsruhe.
1844
Gründung des Gesangvereins "Liederkranz", dem 1846 der Turnverein und 1847 der Bürgerverein folgen. Diese Vereine sind Ausdruck des gewachsenen bürgerlichen Selbstbewusstseins und der Demokratiebestrebungen. Nach dem Scheitern der Revolution werden die Vereine verboten.
1846
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr durch Christian Hengst, die sich beim Hoftheaterbrand von 1847 in Karlsruhe bewährt.
25. Juni 1849
Gefecht zwischen Preußen und Freischärlern. Zwar hat die Revolution 1848/49 viele Anhänger in Durlach, dessen Bürgerwehr eine rote statt der üblichen weißen Fahne hat ("das rote Durlach"), doch beteiligen sie sich an diesem Gefecht nicht.
1857
Gründung der Maschinenfabrik Sebold, (später "Badische Maschinenfabrik").
1859
Trennung der Gemarkungen von Durlach und dem Dorf Aue, das 1110 erstmals urkundlich erwähnt wird.
1860
Im folgenden Jahrzehnt erwacht das Vereinsleben neu, das in den Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg eine Blütezeit erlebt.
1869
Gründung eines nationalliberalen Bezirksvereins. Die Nationalliberalen werden bis zum Erstarken der Sozialdemokratie die einflussreichste politische Kraft in Durlach.
1872
Gründung der Nähmaschinenfabrik Gritzner, die bis zum Ersten Weltkrieg zu einer der größten Nähmaschinenfabriken Europas wird und die mehrere tausend Arbeiter und Arbeiterinnen, auch aus den umliegenden Dörfern, beschäftigt.
22. September 1878
Auf dem Gelände der ehemaligen Amtskellerei wird die Friedrichschule in Anwesenheit des Großherzogs eingeweiht. In diesen Bau der "Vereinigten Schulen" zieht auch das bisher im gegenüberliegenden Pädagogiumsgebäude untergebrachte Pro- und Realgymnasium ein.
1882
Gründung der Lederfabrik Hermann & Ettlinger. Die Lederindustrie wird neben der Eisen verarbeitenden Industrie zum bedeutendsten Wirtschaftszweig der Stadt.
1889
Gründung des Durlacher "Vereins zur Erzielung volkstümlicher Wahlen". Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich die damals noch verbotene SPD.
1890
Im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts wird Durlach zur Industriestadt, in der bald schon über 50 Prozent der Bevölkerung zur Arbeiterschaft zählen. Die Einwohnerzahl steigt von fast 7.700 im Jahr 1885 auf fast 14.000 im Jahr 1910. Durlach verliert seinen konfessionellen Charakter als protestantische Stadt, der Anteil der Katholiken steigt. Die Sozialdemokratie wird zur einflussreichen politischen Partei.
1896/97
Durlach erhält eine moderne Wasserversorgung, die die Pumpbrunnen durch Wasserhähne ablöst. Die steigende Einwohnerdichte verlangt nach einer modernen Infrastruktur. Seit 1890 gibt es in Durlach eine Fernsprechanlage, seit 1900 eine elektrische Straßenbahn nach Karlsruhe statt der bisherigen Dampfbahn (seit 1881) und seit 1907 eine öffentliche Bad- und Schwimmanstalt. 1899 erwirbt die Stadt das bisher privat betriebene Gaswerk.
1897
Mit Dr. Philipp Reichardt tritt der erste hauptamtliche Bürgermeister sein Amt an.
1898
Grundsteinlegung der St. Peter-und-Paul-Kirche, der ersten katholischen Kirche in Durlach seit der Einführung der Reformation 1556, die 1900 geweiht wird.
23. September 1907
Einweihung des von dem Architekturbüro Wellbrock und Schäfers entworfenen Neubaus für das zum Vollgymnasium erweiterte Progymnasium. Die Friedrichschule war für die wachsenden Schülerzahlen zu klein geworden.
1911
Eröffnung des neuen Bahnhofs an seiner heutigen Stelle. Beginn der Arbeiten am Hauptkanal für die Kanalisation.
1915
Einweihung der Hindenburgschule, heute Pestalozzischule. Einführung der elektrischen Straßenbeleuchtung.
1918/19
Durlach verliert, da es zur entmilitarisierten Zone gehört, seine Garnison.
1921
Eingemeindung des Dorfes Aue.
1922
Anlässlich einer Demonstration gegen die Ermordung des Außenministers Walther Rathenau stürmen Demonstranten das Rathaus und werfen die dort befindlichen Fürstenbildnisse auf den Marktplatz, wo sie zerstört werden. Durch diesen "Bildersturm" und durch die Auseinandersetzungen anlässlich der Reichspräsidentenwahl 1925 bestätigt die Stadt ihren Ruf als "das rote Durlach".
1924
Durlach, seit Jahrhunderten Amtsstadt, verliert seinen Status als Bezirksamtsstadt. Bis auf drei werden die Gemeinden des bisherigen Amtsbezirks Durlach dem Amtsbezirk Karlsruhe zugeteilt.
1925
Seit diesem Jahr hat Durlach ununterbrochen die meisten Erwerbslosen aller mittleren badischen Städte. 1931 leben in der Stadt 18.000 Einwohner, davon sind 1.800 arbeitslos und 500 Wohlfahrtsempfänger.
1926
Beginn der Arbeiten für die Verlegung der Pfinz.
1931
Der Gemeinderat fasst den Beschluss, mit Karlsruhe Verhandlungen über eine Eingemeindung aufzunehmen. Die Zurückhaltung der Landeshauptstadt und der Umschlag der öffentlichen Meinung in Durlach, die gegen eine Eingemeindung ist, lässt die Stadträte noch im gleichen Jahr die Verhandlungen abbrechen.
1933
Der ehemalige Bürgermeister Jean Ritzert wird in "Schutzhaft" genommen, zahlreiche Verhaftungen und Hausdurchsuchungen. Die Nationalsozialisten lösen die Arbeitersport- und Gesangvereine in Durlach und Aue auf und verbieten sie.
1. April 1938
Zwangseingemeindung nach Karlsruhe. 70 Jahr Zwangseingemeindung auf Durlacher.de
10. November 1939
Im Zuge der Reichskristallnacht kommt es zu Übergriffen gegen jüdische Bürger in Durlach. Am 22. Oktober 1940 werden die verbliebenen jüdischen Mitbewohner deportiert.
5. April 1945
Während des 2. Weltkrieges waren in Durlach 329 Menschen umgekommen, mit dem Einmarsch von französischen Truppen endet der Krieg.
9. Mai 1947
Jean Ritzert wird erster Stadtamtsleiter und macht sich um den Wiederaufbau verdient.
1977
Einweihung der Fußgängerzone mit dem ersten Altstadtfest, das sich zum größten Stadtteilfest der Region entwickelt.
1989
Einführung der Ortschaftsverfassung unter Horst Holzer als erstem Durlacher Ortsvorsteher.
1994
Wolfgang Altfelix wird zum Ortsvorsteher gewählt.
1996
Durlach feiert mit vielen Jubiläumsveranstaltungen 800 Jahre Stadtrecht.
2004
Alexandra Ries wird zur Ortsvorsteherin gewählt.
Weitere Informationen
Die Rechte für die Fotos (soweit nicht anders benannt) liegen beim Stadtarchiv Karlsruhe und beim Pfinzgaumuseum Durlach - Das Nutzungsrecht liegt der Durlacher.de GbR vor.