Seit dem Frühjahr ermöglicht zwischen Brunnen und Kapelle eine neu gebaute Rampe den direkten barrierefreien Zugang zum früheren Durlacher Friedhof.
Was lange währt ...
Mobilitätseingeschränkte Menschen mussten bisher aus Richtung des Basler Tors kommend einen langen Umweg in Kauf nehmen, um in die Parkanlage entlang der Stadtmauer zu gelangen. Auf diesen Missstand hatte de la Porte die Stadtverwaltung und den Ortschaftsrat mit großem Nachdruck hingewiesen. Über vier Jahre dauerte der Prozess, bei dem Stadtamt, Ortschaftsrat und Stadtverwaltung involviert waren. Zur Chronik ging Ortsvorsteherin Alexandra Ries bei der Einweihung deshalb auch ein „Oh, oh, oh“ über die Lippen. „Es sei schmerzlich, dass er es nicht mehr selbst gesehen hat“, so Ries. Denn de la Porte, der sein Leben der Inklusion von Menschen mit Handicap gewidmet hatte, verstarb im Februar 2022 überraschend (siehe Artikel zum Thema).
Nach Bewilligung der Rampe im vergangenen Jahr durch den Durlacher Ortschaftsrat ging die Umsetzung über Herbst und Winter jetzt vergleichsweise zügig. Vier Monate dauerten die Arbeiten – mit Schlechtwetterunterbrechungen – und ja! Das Ergebnis, welches in enger Abstimmung mit der kommunalen Behindertenbeauftragen Ulrike Wernert geplant wurde, kann sich sehen lassen. Die 42.000 Euro seien gut investiert, waren sich alle Anwesenden einig.
Gelungene Einbindung
Finanziert wurde der Bau über die Durlacher Investitionspauschale, aus der jährlich ein Teilbetrag für barrierefreie Maßnahmen in der Markgrafenstadt eingesetzt wird. War es im vergangenen Jahr die behindertengerechte Toilette am Zwinger, konnte nun die lange herbeigesehnte Rampe angegangen werden. Harald Dürr vom Gartenbauamt der Stadt Karlsruhe übernahm die Planungen. Ein Teil des bestehenden Treppenaufgangs wurde dabei abgerissen und mit der Rampe ersetzt, die sich direkt an die bestehende Sandsteinmauer angliedert. Auch der Basler-Tor-Brunnen des Karlsruher Künstlers Ulrich Sekinger wurde mit der Neupflasterung optisch eingebunden. Alles soll dabei wie selbstverständlich wirken, so Dürr.
Für alle ein Gewinn
Selbstverständlich genutzt wird die Rampe auch bereits von Radlern und Eltern mit Kinderwagen – ein Gewinn für alle. Eine große Ehre sei es und ein schönes Andenken an ihren Sohn, freute sich Irene de la Porte bei der Einweihung. Auch kündigte Ortsvorsteherin Ries an, dass noch ein Schild in Erinnerung an den engagierten Durlacher angebracht werde. „S' de-la-Porte-Rämple“ soll es heißen, waren sich seine Freunde einig – Carsten hätte es gefallen.