Biodiversitätstag: Stadt pflegt mit naturnaher Mahd

Artenvielfalt durch extensive Bewirtschaftung städtischer Wiesen. Foto: cg

Artenvielfalt durch extensive Bewirtschaftung städtischer Wiesen. Foto: cg

Zum internationalen Biodiversitätstag am 22. Mai startet die Stadt Karlsruhe offiziell mit der regelmäßigen naturnahen Mahd. Diese Pflegemethode fördert die Biodiversität auf Wiesen und wird bereits seit zwei Jahren vom Gartenbauamt praktiziert.

Nun ist sie auf Karlsruhe angepasst. Ab sofort werden deshalb 46 Hektar Grünflächen, die zuvor intensiv gepflegt wurden, auf die neue Methode umgestellt. Sie werden nur noch zwei Mal jährlich zu 50 Prozent gemäht, so dass Streifen oder Inseln von Gräsern und Blütenpflanzen stehen bleiben.

Gleichzeitig bleibt die bisherige extensive Blumenwiesenpflege, bei der man ein bis zwei Mal pro Jahr mäht, bestehen und bildet nun gemeinsam mit den naturnahen Mahdflächen ein Netzwerk von mehr als 149 Hektar biodiverser Wiesen. Sie sind wichtig für den Klimaschutz, bieten Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleinsäugetiere und führen zu einer erhöhten Humusbildung, was wiederum Stoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kohlenstoff im Boden hält.

Karlsruhe pflegte Wiesen visionär

Schon in den 1970er Jahren führte Karlsruhe die extensive Pflege von Blumenwiesen ein – ohne die heutigen Forschungsergebnisse zu kennen. Seit über einem halben Jahrhundert pflegt das Gartenbauamt deshalb zirka 103 Hektar Grünflächen extensiv. Das Resultat lässt sich an der deutlich erhöhten Artenvielfalt gut erkennen.

Auch in privaten Gärten können Bürgerinnen und Bürger Biodiversität fördern, indem sie viele verschiedene und heimische Stauden und Sträucher pflanzen. Wer weiter gehen möchte, kann seine Wiese vor dem Haus seltener mähen und gewisse Blütenbereiche stehen lassen. Solche Bereiche müssen dann von Hand oder mit einer Motorsense zu einem späteren Zeitpunkt gemäht werden. Empfehlenswert ist zudem, das Mähgut zwei Tage an der Sonne zu trocken, bevor es von der Fläche entfernt wird. Dies vermeidet eine Verfilzung der Krautschicht, das Auswaschen der Nährstoffe aus dem Grüngut und die Entstehung von Fäulnisbakterien.