KSC und Stadt pflanzen in Durlach neue Bäume

KSC-Geschäftsführer Michael Becker hebt das Erdloch für die junge Traubeneiche aus. Foto: cg

KSC-Geschäftsführer Michael Becker hebt das Erdloch für die junge Traubeneiche aus. Foto: cg

Für den Neubau des Karlsruher Wildparkstadions und des gegenüberliegenden Birkenparkplatzes mussten Bäume weichen. In der dafür erforderlichen Genehmigung und im dazugehörigen Umweltbericht wurden deshalb umfangreiche Ersatzpflanzungen festgelegt – unter anderem auch im Gewann „Eisenhafengrund“ südöstlich von Durlach.

KSC-Geschäftsführer Michael Becker und der Leiter des städtischen Eigenbetriebs „Fußballstadion im Wildpark“, Werner Merkel, packten am heutigen Dienstag (23. Februar 2021) bei der coronakonformen Pflanzaktion mit an. Fachlich angeleitet von Beschäftigten des städtischen Forstamts unter Leitung von Ulrich Kienzler wurde ein Teil der 85 jungen Bäume in die Erde gebracht.

Ausgewählt wurden neun verschiedene Baumarten, darunter vorwiegend Wildapfel, Wildbirne, Elsbeere und Vogelkirsche. Allesamt sind sie im geschlossenen Wald eher selten. Mit ihren Blüten und Früchten bereichern die Neuzugänge die Landschaft und fördern die Biodiversität. Ergänzt werden sie durch Eichen und Feldahorn. „Die Ökologie steht bei dieser Aktion im Vordergrund“, betont Kienzler.

Ein Spatenblatt tief buddeln, dann das etwa hüfthohe Bäumchen behutsam einbringen und mit aufgelockerter Erde verfüllen. „Unten darf keine Luft sein, da die Feinwurzeln Erdkontakt haben müssen“, weiß Stephanie Bauer als Beauftragte für Waldökologie und Waldnaturschutz in Karlsruhe. Eine abschließend angebrachte Wuchshülle soll in den kommenden fünf Jahren den Jungbaum vor Wildverbiss schützen und zugleich als Mini-Gewächshaus für gute Wuchsbedingungen sorgen.

„In zehn Jahren sieht man bereits viel“

„In zehn Jahren sieht man bereits viel“, so Revierförster Bernd Struck. Zuerst werde sich zwischen den weit auseinander gepflanzten Bäumchen ein Gebüsch aus Brombeeren und Zitterpappeln bilden. Sollte dies überhandnehmen, so Struck, müsse eventuell auch nachgesteuert werden. Bei starker Trockenheit würde notfalls auch bewässert werden: „Mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen ist dies hier möglich“. Läuft alles nach Plan, werden die gepflanzten Traubeneichen nach 20 Jahren über die Strauchschicht hinausragen. „500 Jahre können die dann noch stehen“, so Struck. Es ist also ein Projekt mit Nachhaltigkeit. Und übrigens auch für den Revierförster neu: „In dieser Art haben wir die Baumartenmischung auch noch nicht gepflanzt.“ Man kann gespannt sein, wie sich die vor kurzem noch landwirtschaftlich genutzte Fläche über die Jahre hinweg entwickeln wird.

Als Fußballclub auch neben dem Platz Profil zeigen

Beim Thema „Nachhaltigkeit“ möchte der Karlsruher SC gerne auch weiterhin seinen Namen zur Verfügung stellen und öffentliche Aufmerksamkeit darauf lenken: „Vielleicht ist dies der Startschuss für zukünftige Projekte“, freut sich Becker auf eine weitere Zusammenarbeit zwischen Forstamt und KSC. Für das kommende Jahr sei nochmals eine größere Pflanzaktion seitens des Sportclubs geplant. „Der Fußball kann noch viel mehr machen“, ist sich der KSC-Geschäftsführer sicher. „Umwelt“ sei neben „Vielfalt“ und „Bildung“ eines der drei Kernelemente und verankert in „KSC tut gut“ (siehe Links). Nutzung von Ökostrom, Bienenhaltung im Wildpark und Reduzierung von Dauerkarten aus Plastik durch Nutzung des Handys als Eintrittskarte sind weitere Beispiele, womit der Karlsruher SC seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten möchte.