Hugo-Häring-Preis für die Turmbergterrasse

Hugo-Häring-Auszeichnung. Fotos: cg

Hugo-Häring-Preis: Auszeichnung für die Turmbergterrasse. Fotos: pia/cg

Preisverleihung in Heilbronn / Daniel Fluhrer: „Würdigung unseres Engagements für Baukultur“.

Die Turmbergterrasse begeistert alle, die hier schon einmal gefeiert oder das Panorama genossen haben. Die zweigeschossige Aussichtsplattform mit Veranstaltungsraum auf dem Durlacher Hausberg überzeugt in ihrer architektonischen Sprache auch die Fachwelt. Mit dem Hugo-Häring-Landespreis nahm Bürgermeister Daniel Fluhrer am Freitag (23. November 2018) in Heilbronn den ältesten und bedeutendsten Architekturpreis in Baden-Württemberg für beispielhaftes Bauen für die Stadt Karlsruhe entgegen.

Für den vom Bund Deutscher Architekten BDA Baden-Württemberg alle drei Jahre an Bauherren und Architekten für ihr gemeinsames Werk verliehenen Preis waren 648 Bauwerke aus Baden-Württemberg eingereicht worden. Nach einer Vorauswahl von 151 Arbeiten erhielten nun sieben Projekte durch Alexander Vohl, BDA-Landesvorsitzender, in der Aula am Bildungscampus Heilbronn den Hugo-Häring-Preis.

„Wir freuen uns sehr über die hohe Auszeichnung und Würdigung unserer Turmbergterrasse und sehen uns bestärkt in unserem Engagement für Baukultur“, so Bürgermeister Daniel Fluhrer anlässlich der Preisverleihung. Einig war er sich mit Staatssekretärin Gisela Splett im Finanzministerium, die in ihrem Grußwort betonte, dass eine zeitgemäße, zukunftsfähige, menschen- und umweltgerecht gebaute Umwelt ein wichtiges Gut sei. Dies, so Splett, werde durch Auszeichnungen und Preise wie dem Hugo-Häring-Preis gestützt und gewürdigt.

Konzept von Architekt Hähnig | Gemmeke und Landschaftsarchitekt Stefan Fromm 

Die Turmbergterrasse wurde vom Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft der Stadt Karlsruhe als Mehrfachbeauftragung ausgelobt. In eineinhalbjähriger Bauzeit entstand bis Juni 2015 eine großzügige, teilweise überdachte Aussichtsterrasse mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten. Die Planer waren Architekt Hähnig | Gemmeke (Tübingen) und Landschaftsarchitekt Stefan Fromm.

Den Werdegang eines „einzigartigen Bauwerks“ - von der ersten Besichtigung des maroden Bauwerks  2007 bis zur perfekten Veranstaltungs-Terrasse, adäquate Örtlichkeit für die Auftaktveranstaltung zum 300. Stadtgeburtstag, schilderte Projektleiter Thomas Dueck in einem launigen Rückblick. Heute Architekt im Stadtamt Durlach, hatte er sich schon vor über 20 Jahren für seine Diplomarbeit mit der damals reinen Terrassenfläche mit schöner Aussicht auseinandersetzt.

Wichtigstes Element ist eine einladende Sitzstufenanlage. Als Pendant zum Gebäude der Turmbergbahn schließt ein Sichtbeton-Kubus die Treppenanlage auf der Südseite ab. Hier sind eine WC-Anlage und im Hanggeschoss ein Veranstaltungsraum barrierefrei erschlossen. Vorgelagert wurde ein begehbarer Schauweinberg angelegt. In herausragender Lage steht der multifunktionale Veranstaltungsraum Geschäfts- und Privatleuten für verschiedenste Veranstaltungen zur Verfügung. Sehr beliebt ist er inzwischen auch für Trauungen.

Ein öffentlicher Ort, der die mentale Karte der Stadtbewohner verändert

Bei der Jury konnte die Turmbergterrasse unter anderem punkten, weil es dem Projekt gelinge, „etwas zu erreichen, was der Architektur weniger oft gelingt als sie es selbst behauptet: einen öffentlichen Ort zu schaffen, der die mentale Karte der Stadtbewohner offensichtlich verändert“. Dabei seien Mittel zur Anwendung gelangt, „die sehr bescheiden und außerordentlich klug gewählt wurden“.

Weitere Informationen

Der BDA präsentiert alle sieben Landespreisträger vom 10. Dezember 2018 bis 1. März 2019 im „Wechselraum“ in Stuttgart.

Baustelle Turmbergterrasse (2014) | zur Galerie

Übergabe am Stadtgeburtstag (2015) | zur Galerie