Durlach – das „alte“ Karlsruhe mit viel Sehenswertem

Die Durlacher Altstadt aus der Vogelperspektive. Fotos: Peter Eich

Die Durlacher Altstadt aus der Vogelperspektive. Fotos: Peter Eich

Das Sommer-Rätsel unseres Medienpartners Wochenblatt soll über den Ferien-Zeitraum unterhalten und dabei auch Neues aus der Region vermitteln.

Durlach, heute ein Stadtteil von Karlsruhe, war ursprünglicher Sitz des Markgrafen Karl Wilhelm von Baden-Durlach. Im Gegensatz zu Karlsruhe kann Durlach auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken: Bereits 120 bestand die römische Villa Rustica am heutigen östlichen Ortsrand. Kein Wunder, dass Durlach als „Mutter“ und Karlsruhe auch als „Tochter“ bezeichnet werden. 1196 wurde erstmals Durlach in staufischen Urkunden erwähnt, 1219 fiel es an die Markgrafen von Baden. Einen großen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung erlebte Durlach ab 1565, als Markgraf Karl II. seine Residenz von Pforzheim hierher verlegte.

Durlach nahm im 30-jährigen Krieg (1618 bis 48) kaum Schaden, wurde aber 1689 während des Pfälzischen Erbfolgekrieges von den Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Von Durlach war außer den Mauern der Türme, der Kirche, der wenigen aus Stein gebauten Häuser und dem Prinzessenbau des Schlosses nichts mehr übrig. Schon bald wird mit dem Wiederaufbau der Stadt begonnen – doch mit der Gründung von Karlsruhe 1715 wurden in der Folge alle Regierungsinstanzen in die neue Residenz verlegt. Dennoch blieb Durlach, das zur Kreisstadt erhoben wurde, immer wichtig für Karlsruhe. Durlach versorgte Karlsruhe mit Früchten und Getreide, selbst das Wasser für Karlsruhe stammte aus Durlach. Viele Manufakturen und Fabriken siedelten sich in Durlach an. Am 1. April 1938 wurde Durlach der Landeshauptstadt Karlsruhe – gegen den Willen der Durlacher übrigens – zwangseingemeindet.

Sehenswürdigkeiten in Durlach

Turmberg – wobei „Berg“ bei der „Höhe“ (Turmbergbahn fährt) leicht übertrieben ist, aber es reicht, um von der Terrasse einen fantastischen Blick auf Durlach, Karlsruhe und den Rheingraben zu genießen. Von der Burg Hohenberg aus dem 11. Jahrhundert sind heute nur noch der Turm (Besichtigungsebene ist 277 Meter über NN) sowie der Bergfried erhalten.

Karlsburg – obwohl teilweise völlig zerstört, wurde und wird die Karlsburg weiterhin genutzt - zuerst im 17. Jahrhundert als Witwensitz der Markgrafen und ab 1833 als Kaserne. In dem noch erhaltenen Gebäudekomplex des Prinzessenbaus befindet sich heute auf zwei Etagen das Pfinzgaumuseum.

Marktplatz – an der Pfinztalstraße, der Hauptstraße Durlachs, werktäglich wird hier Markt gehalten. Dominiert wird der Platz vom Rathaus, 1715 im barocken Stil wiederaufgebaut, erhielt jedoch nach einem Umbau 1845 eine klassizistische Fassade. Auf dem Balkon des Rathauses steht übrigens eine Nachbildung der Statue vom „Karle mit der Tasch“. Markgraf Karl II., Erbauer der Karlsburg, erhielt von der Bevölkerung diesen Spitznamen, da er der Legende nach seine Bauleute aus einer Tasche, die er bei sich trug, eigenhändig bezahlte. Die übrigen Gebäude am Marktplatz, darunter auch die evangelische Stadtkirche aus dem 17. Jahrhundert, geben Zeugnis der bewegten Geschichte: Es sind Spuren der Architektur des Mittelalters, Renaissance, Barock sowie Klassizismus zu erkennen.

Basler Torturm – das turmbewehrte Tor ist als Zeichen der Wehrhaftigkeit und Freiheit das eigentliche Wahrzeichen Durlachs als Stadt – und eines der wenigen verbliebenen mittelalterlichen Gebäude Durlachs, wahrscheinlich aus dem 14. Jahrhundert. Seinen Namen hat das Tor, weil es ehemals Zugang zur Heerstraße nach Basel war; dort hatten die Markgrafen von Baden ein Ausweichquartier.

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Mitmachen & Gewinnen

Die Frage, die es diese Woche beim Sommerferien-Gewinnspiel unseres Medienpartners Wochenblatt zu beantworten gilt:

Wie hieß die ehemalige Burg auf dem Durlacher Turmberg?

Die Antwort bis 30. August 2017 unter dem Betreff „Ferien-Gewinnspiel“ an red-az(at)suewe.de mailen oder per Post an das Wochenblatt senden, Am Sandfeld 15 in 76149 Karlsruhe. Viel Glück.

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